Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Silikonmasse an den Händen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Silikonmasse an den Händen

Christiana

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Lieber Herr Dr. Paulus! Ich habe versucht am Waschbecken eine Silikonfuge neu zu ziehen mit „schimmelresistenten Sanitär-Silikon“ und hatte anschließend leider beide Hände voller Silikon, weil das nicht gut geklappt hat. Ich habe dann direkt mit dem Abwaschen begonnen und nach ca. einer halben Stunde waren meine Hände komplett silikonfrei… Natürlich werd ich so einen Versuch zukünftig in der Schwangerschaft nicht nochmal unternehmen… Ist zukünftig etwas beim Baby zu beachten/ kann da was passiert sein? Herzliche Grüße und vielen Dank, Christiana


Dr. Wolfgang Paulus

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Unter dem Begriff Silikone werden häufig Siloxane und Polydimethylsiloxane verstanden. Diese Substanzen dienen als Polymere für Schmiermittel und elastische Kunststoffe. Polydimethylsiloxane werden für wasserabweisende Kunststoffe benutzt, aber auch für medizinische Prothesen (z. B. Brustimplantate). Ich sehe keine Probleme, Silikonfugen in der Schwangerschaft zu erneuern. Es werden bei üblicher Ausführung keine bedenklichen Substanzen freigesetzt. Oft werden z. B. in Nasszellen Silikonmassen erneuert, die beim Trocknen penetrant nach Essig riechen. Bringt man die Masse auf, reagiert diese mit Luftfeuchtigkeit und die Moleküle verbinden sich zu einem elastischen Dichtstoff. Damit sich der Sauerstoff anlagern kann, setzen die meisten Produkte Essigsäure frei. Daher der strenge Geruch. Man spricht in diesem Fall von einer sauren Vernetzung (mit Essigsäure, auch Acetat genannt). Solange ein starker Geruch wahrzunehmen ist, ist der Dichtstoff noch nicht ausgehärtet. Der Geruch ist zwar unangenehm, aber prinzipiell nicht gefährlich.


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