Alisa50
Sehr geehrter Herr Dr. med. Paulus, Im frühen und mittleren zweiten Trimester habe ich etwa eineinhalb Monate lang ein Cholinpräparat eingenommen, das drei verschiedene Cholinformen enthielt: • Cholin-Bitartrat -600 mg (≈ 246 mg reines Cholin), • Citicolin (CDP-Cholin) -100 mg (≈ 18 mg), • Phosphatidylcholin -50 mg (≈ 6,5 mg). Insgesamt habe ich also täglich etwa 270 mg reines Cholin über das Präparat aufgenommen. Kürzlich habe ich gelesen, dass Citicolin in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend untersucht ist, was mich hinsichtlich der Sicherheit des Präparats verunsichert hat. Gleichzeitig gibt es jedoch auch gegenteilige Veröffentlichungen sowie pränatale Produkte (auch auf dem deutschen Markt), in denen Citicolin in Dosierungen bis zu 200 mg verwendet wird. Ich nehme Cholin ergänzend ein, da ich leider nicht viele Eier esse und auch nicht jeden Tag Fleisch konsumiere Meine Fragen: -Sollte ich die Einnahme dieses Präparats mit Citicolin fortsetzen oder besser auf ein Präparat mit reinem Cholin-Bitartrat umsteigen, zum Beispiel mit 375 mg (≈ 150 mg reinem Cholin) täglich? -Und muss ich mir im Nachhinein Sorgen über die frühere Einnahme von Citicolin machen? SSW 25+3 Vielen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung!
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat bisher keine eigenen offiziellen Zufuhrempfehlungen für Cholin veröffentlicht, da es nicht als essentieller Nährstoff eingestuft wird. Im Rahmen ihrer Überprüfung der wissenschaftlichen Empfehlungen zur Nährstoffzufuhr hat die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) Referenzwerte für die Aufnahme von Cholin festgelegt. Das Gremium für Diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA) ermittelte folgende Werte für eine angemessene tägliche Aufnahme von Cholin: • 400 mg für Erwachsene sowie Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren • 480 mg für Schwangere und 520 mg für stillende Frauen In welcher Verbindung Sie das Cholin einnehmen, ist von eher untergeordneter Bedeutung.