Charlotte90
Guten Tag, ich nehme seit der 15. SSW auf Anraten der Pränataldiagnostikerin ASS 150 mg ein. Die erste Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen. Nun bin ich 35 und habe Adipositas. Aktuell bin ich in der 24. Woche. Die erfolgte Feindiagnostik ergab keine Auffälligkeiten. Nachdenklich macht mich nun, dass von ASS insbesondere ab dem dritten Trimester abgeraten wird. Zudem finde ich im Internet so viele kontroverse Meinungen der Ärzte zu dieser Prophylaxe, insbesondere Uneinigkeit über die geeignete Dosierung und die Dauer der Anwendung. Auch finden sich Hinweise zu vorzeitigen Plazentaablösungen. Eine neue Studie aus Schweden kommt zu dem Ergebnis, dass auch 75 mg ausreichend sind und 150 mg keinen Mehrwert bietet. Ich fühle mich derzeit unwohl mit der Einnahme, es scheint noch gar nicht geklärt zu sein, ob und wie die Einnahme notwendig ist. Ist ein früheres Absetzen oder eine Änderung der Dosis möglich, um Risiken für das Ungeborene zu minimieren? Warum wird so eine Langzeiteinnahme nahegelegt, obwohl anscheinend so viele Aspekte noch nicht abschließend geklärt sind? Ich möchte mein Baby nicht gefährden und auch keine Ablösung der Plazenta riskieren. Herzlichen Dank. Medikamente: ASS Dexcel protect 150 mg Einnahmezeitraum (seit wann) und Dosis: 1x täglich zur Nacht
Acetylsalicylsäure wird in niedriger Dosierung (50-150 mg pro Tag) zur Hemmung der Thrombozytenaggregation und damit Verbesserung der Durchblutung verwendet. Sie erwähnen Komplikationen bei Einnahme von ASS im letzten Schwangerschaftsdrittel. ASS 150 verursacht in dieser niedrigen Dosis keinen Verschluss des Ductus arteriosus. Das gilt nur für Prostaglandinsynthesehemmer bei Verabreichung im letzten Trimenon (z. B. Ibuprofen, Diclofenac, ASS 500 mg als Schmerzmittel!). Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. In mehreren Studien konnte die Häufigkeit einer schwangerschaftsinduzierten Hypertonie bei Patientinnen mit einem hohen Risiko für eine Präeklampsie durch niedrig dosiertes ASS (Tagesdosis: 60 bis 150 mg) signifikant gesenkt werden. Einige dieser Studien zeigten einen signifikanten Anstieg des Geburtsgewichtes nach ASS-Prophylaxe bei normalem Blutdruck unter Schwangeren mit erhöhtem Präeklampsierisiko. Bei Schwangeren mit mäßiger Hypertonie und pathologischem Dopplerbefund ließ sich unter niedrig dosierter ASS-Therapie eine Zunahme von Geburtsgewicht, Kopfumfang und Plazentagewicht erreichen. Besondere Störungen der Neugeborenen nach intrauteriner ASS-Exposition ließen sich nicht erkennen. Ein Nutzen für die kindliche Versorgung ist bei frühzeitigem Beginn der Einnahme von ASS 150 in der Schwangerschaft zu erwarten, wenn eine belastete Vorgeschichte mit Fehlgeburten bzw. nachgewiesener Thromboseneigung, kindlichen Wachstumsretardierungen und schweren Gestosen vorliegt. Üblicherweise wird die Gabe von ASS 150 bis zur 32.SSW bzw. 34.SSW beendet, weil es danach für die kindliche Entwicklung wohl keine besonderen Vorteile mehr bringt. Dies wird unterstützt durch die Daten der ASPRE-Studie, die bei einer Dosierung von 150 mg/Tag eine Reduktion der Präeklampsiehäufigkeit vor der 37+0 SSW von 63 % erreicht.
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