Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

amalgame

Frage: amalgame

alica

Beitrag melden

sehr geehrter herr dr. paulus ich erlaube mir nochmals 3 rückfragen in bezug auf das mail vom 9.9. 2013 (alica) zu stellen. darf man nun im ersten schwangerschaftsmonat amalgame entfernen oder nicht? bei der antwort vom 25. 8. 2013 dürfte man das machen. bei der antwort vom 9.9. 2013 besser nicht. mein frauenarzt hat diesbezüglich keine bedenken. der zahnarzt würde es erst im 3. schwangerschaftsmonat machen. nun interessiert mich nochmals ihre meinung. herzlichen dank!! hauptfrage: da ich mitten in der familienplanung bin wäre es möglich dass ich die entfernung zwar vor einer schwangerschaft mache aber vielleicht eine woche später bereits die befruchtung stattfinden würde. dann stellt sich mir die frage ob das vertretbar wäre in bezug auf das quecksilber und die anderen belastung welche in der füllung sind. wäre es denn z.b besser erst nach dem 3. monat entfernungen vorzunehmen ( falls überhaupt) als kurz vor einer schwangerschaft? gibt es da eine richtlinie? also was wäre sinnvoller? in der stillzeit ist es ja wahrscheinlich auch nicht viel besser oder?( ich muss 3 amalgame rausnehmen wobei eine davon etwas brüchig ist und darum darunter karies entstehen könnte. überlegung: angenommen man lässt die amalgame drin, dann hätte man aber auch belastungen und nun stellt sich die frage was problematischer ist, wenn man amalgame rausnimmt oder drinlässt in der schwangerschaft? 2. frage: wenn etwas amalgam abröckelt könnte es evt. nebst verschlucken auch in die atemwege gelangen. ist es richtig dass dann die belastung nicht höher ist als wenn diejenigen partikel welche abgebrochen wären noch in den zähnen wären? vom prinzip her? ein ja würde reichen wenn die annahme stimmt. mir wäre das noch wichtig zu wissen damit ich einschätzen kann ob die sanierung wichtig wäre oder man warten kann. ( bezügl. schwangerschaft) 3. frage : nur wenn möglich noch zu beantworten : sollte man in der gleiche woche wo amalgame entfernt werden auf erhöte quecksilber belastungen verzichten (oder zinn oder was sonst noch in den füllungen drin ist?) z.b. durch verzicht auf fischkonsum? oder ist das nicht nötig? wie wäre es wenn man ein glas wein in der gleichen woche trinken würde ( natürlich nur wenn man nicht schwanger ist!!) ( in bezug auf die erhöhung der neurotoxität oder anderen risiken)? danke für ihre geduld ein allerletztes mal. alica


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

Beitrag melden

Aus Amalgamfüllungen wird Quecksilber in geringen Mengen freigesetzt. Dentalamalgam ist neben dem Fischverzehr die Hauptquelle für die Quecksilberaufnahme beim Menschen. Die mit Amalgam verbundenen gesundheitlichen Risiken werden von den meisten Experten als gering und von der Nutzen-Risiko-Abschätzung her eher als vernachlässigbar eingeschätzt. Allerdings sollte die Belastung durch Quecksilber grundsätzlich so niedrig wie möglich gehalten werden. Amalgamfüllungen sollen daher nach Empfehlung des Robert-Koch-Institutes (obere Bundesbehörde) aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nicht mehr bei Frauen während einer Schwangerschaft und während der Stillzeit gelegt werden. Amalgamfüllungen wie auch Fischverzehr führen zu einer transplazentaren Quecksilberexposition der Leibesfrucht. Obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für eine pränatale Schädigung durch Quecksilber aus Amalgamfüllungen der Mutter gibt, sollte die Quecksilber-Exposition, angesichts der für höhere Belastungen belegten Quecksilbertoxizität, für Embryo und Fetus aus Vorsorgegründen so niedrig wie möglich gehalten werden. Beim Legen und Entfernen von Amalgamfüllungen entstehen Expositionsspitzen, die besonders während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit zum Schutz des Kindes vermieden werden sollen. Bei Kinderwunsch macht es daher Sinn, Manipulationen an Amalgamfüllungen vor Eintritt der Schwangerschaft durchzuführen.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.