Hallo meine Tochter ist 2 Jahre und 3 Monate sie bekommt gerade die letzten Backenzähne und hatte 3 Tage Fieber gehabt letzte Woche sie hat auch sehr wenig gegessen und isst immer noch nicht sehr viel mal ja und mal nein, vor 2 Tagen ist sie nachts aufgewacht und ich hab gesehen das sie total geblutet hat aus dem Mund vorne die 4 Zähne die oben sind hat es geblutet und das Zahnfleisch ist auch sehr rot und es blutet auch beim Zähne putzen wenn ich nach putzen will macht sie garnicht den Mund auf ich hab schon beim Kinderarzt angerufen und beim Zahnarzt die haben aber gesagt es sei normal wenn sie backen Zähne bekommt und der KA meinte da können die nichts machen muss man zum Zahnarzt aber der Zahnarzt hat halt gesagt das es normal sei und ich mir keine Sorgen machen soll, vorhin beim Zähne putzen hat sie wieder geblutet und als sie es gesehen hat hat sie direkt aufgehört zu putzen und ich durfte auch nicht in ihrem Mund rein um nach zu putzen es hat aber wieder oben vorne bei den 4 Zähnen geblutet und garnicht hinten wo normalerweise die Backenzähne raus kommen und sie riecht auch etwas komisch aus dem Mund so bisschen nach Entzündung aber als sie die anderen Zähne bekommen hatte hat es auch unangenehm aus dem Mund gerochen deswegen bin ich jetzt bisschen überfordert was ich machen soll weil sie lässt es nicht zu ihre Zähne zu putzen Kamillentee mache ich ihr jeden Tag das trinkt sie zum Glück weil das soll ja dem Zahnfleisch helfen aber was kann man noch tun damit es schnell weg geht? Und kommt es wirklich von den Zähnen oder hat sie eine Zahnfleisch Entzündung ? Danke schon mal für ihren Rat
von
sylvanaperschke2712
am 07.01.2024, 14:35
Antwort auf:
Zahnfleischbluten 2 jähriges Kind
Hallo,
es ist schwierig die Situation aus der Ferne zu beurteilen.
Es könnte sich eventuell auch um Mundfäule handeln.
Lassen Sie es sicherheitshalber bei Ihrem Zahnarzt abklären, wenn Sie unsicher sind.
Hier sind einige Informationen zur Mundfäule:
Wenn sie nicht putzen können tragen sie unbedingt Chlorhexamedgel (aus der Apotheke) auf. Aber bitte versuchen Sie zuerst vorsichtig zu putzen, denn Beläge würden den Heilungsprozess verschlechtern. Verwenden sie Dynexan, das lindert die Schmerzen.
Die Mundfäule (lat. Stomatitis aphthosa, Stomatitis herpetica oder genauer Gingivostomatitis herpetica) ist eine durch das Herpes-Virus „Herpes simplex Typ 1 ausgelöste Erkrankung der Mundschleimhaut und des Zahnfleischs. Sie tritt meist bei Kindern zwischen 10 Monaten und 3 Jahren als Erstinfektion des Virus auf. Die Ansteckung erfolgt meist über den Speichel infizierter Personen durch die gemeinsame Benutzung von Besteck u. ä. oder durch körperlichen Kontakt. Etwa 95 % der Menschen tragen das Virus in sich, ohne daran zu erkranken.
Das Virus wird meist aktiv, wenn das Immunsystem durch anderweitige Krankheiten oder auch psychische Faktoren geschwächt ist. Es können dann Herpesbläschen an der Lippe oder im Mund auftreten.
Bei Kindern, bei denen das Virus zum ersten Mal aktiv wird, kann es als typische Mundfäule auftreten. Spätere Erkrankungen erfolgen an anderer Stelle, z. B. als Lippenbläschen oder in der Mund- und Nasenschleimhaut.
Die Krankheit beginnt meist mit recht hohem, bis zu fünf Tagen andauerndem Fieber. Nach zwei bis drei Tagen beginnt das Zahnfleisch anzuschwellen, zunächst verspürt der Patient jedoch noch keine Schmerzen. Später greift die Entzündung meist auch auf die Innenseiten der Mundhöhle aus, hauptsächlich betroffen ist hierbei der Gaumen, die Zunge und eventuell die Lippen. Hinzu kommt, dass sich die Papillen der Zunge (Zungenwärzchen, lat. Papillae linguales) entzünden und als kleine, weiße Punkte erscheinen. Dies ist mit stark brennendem Schmerz verbunden, sodass Nahrungsaufnahme nur noch bedingt möglich ist. Das geschwollene Zahnfleisch ist von blutroter Farbe und blutet eventuell auch leicht. Im Halsbereich sind die Lymphknoten angeschwollen. Der Speichelfluss ist hoch, typisch ist ein starker, säuerlicher Mundgeruch.
Nach etwa einer Woche trocknen die Bläschen ein und die wunden Stellen heilen ohne Narbenbildung ab. Erst dann kann das Virus nicht mehr übertragen werden. Von den zahlreichen Bläschen, dem entzündeten Mundinnenraum und dem geschwollenen Zahnfleisch geht ein andauernder, starker Schmerz aus. Dadurch sind die Betroffenen unleidlich und gereizt, was sich durch die Verweigerung von Essen und Trinken noch verstärkt.
Besonders starken, akuten Schmerz verursacht der Kontakt mit scheuernden, harten Materialien (z.B. trockene Backwaren) sowie Scharfes, Heißes oder Saures. Auch Salz brennt in den offenen Wunden. Dadurch wird die Aufnahme von Nahrung erheblich erschwert, was zur Verweigerung von Nahrung und auch Trinken führen kann. Durch den Schmerz ist das Sprechen erschwert, weil beim Sprechen betroffene Stellen mit der Zunge angeschlagen werden müssen.
Die Therapie ist in den allermeisten Fällen rein symptomatisch, d.h. man bekämpft die Symptome, nicht die Ursache. Vorrangig ist die Beseitigung der Schmerzen mittels lokal wirksamer Schmerzmittel, z.B. betäubendes Gel/Creme/Traubenzucker, eventuell zur Fiebersenkung auch durch Paracetamol- oder Ibuprofen-Zäpfchen unterstützt.
Die medikamentöse Therapie kann durch die Gabe von gekühlten Getränken wie Kamillentee, klarem Wasser oder Milch ergänzt werden. Auch die Speisen sollten am besten gekühlt, mild und weich sein. Hier bieten sich Eiscreme, Pudding oder Joghurt, Nudeln, Reis, Milch- oder Gemüsebreie an.
Ein erkranktes Kind sollte bis zur vollständigen Abheilung im Hause bleiben.
Ungeeignet sind scharfe, heiße oder saure Nahrungsmittel wie Tomatensauce, Obstsäfte u. ä.. Sehr trockene Speisen wie Kekse, Zwieback oder Semmeln scheuern sehr schmerzhaft am wunden Zahnfleisch und den entzündeten Stellen.
Da kleine Kinder relativ rasch austrocknen können (Anzeichen ist eine verminderte Urinausscheidung oder das Fehlen von Tränen beim Weinen) ist es am wichtigsten, dass die Eltern auf die ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Gute Besserung an Ihr Kind und viele Grüße
von
Dr. Jacqueline Esch
am 08.01.2024