September2015
Lieber Hr. Dr. Schmidt, ich (35) habe bereits ein gesundes Kleinkind (1. Versuch einer stimulierten Insemination). Seit Frühjahr 2019 versuchen wir, unseren 2. Kinderwunsch per stimulierter Insemination zu erfüllen. Nach 4 Versuchen hatte es geklappt und endete leider in der 8. Woche in einer Fehlgeburt mit Ausschabung. Nun haben wir Anfang des Jahres wieder mit 2 leider erfolglosen Versuchen begonnen. Meine Eileiter waren vor der Schwangerschaft meines ersten Kindes verschlossen und wurden per Ultraschallkontrastuntersuchung geöffnet. Nach der Schwangerschaft sowie vor Beginn der 2. Kinderwunschbehandlung und jetzt nach der Fehlgeburt hatte ich nochmals die Eileiterkontrastuntersuchung machen lassen, um evtl. Verklebungen zu lösen. Die Eileiter wurden also insgesamt schon 4 x durchspült und sind demnach immer frei gewesen. Jetzt macht uns leider das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung. Wir haben derzeit unsere weitere Kinderwunschbehandlung ausgesetzt, weil wir die Empfehlungen der ESHRE dazu gelesen haben, die zunächst von geplanten Schwangerschaften abrät, da Auswirkungen einer Infektion in der Frühschwangerschaft noch nicht feststehen. Virologen gehen davon aus, dass die Pandemie noch ca. 2 Jahre andauern wird (abhängig davon natürlich wie schnell es einen Impfstoff gibt bzw. wirksame Medikamente). Meine Fragen an Sie: 1. Zu welchem Zeitpunkt würden Sie mit einer weiteren Kinderwunschbehandlung im Hinblick auf Corona starten (wir möchten natürlich ungern sehr lange warten, da ich 35 Jahre bin und der weitere Kinderwunsch sehr groß ist) 2. Wann würden Sie in unserem Fall zu einer IVF übergehen? Natürlich würden wir es mit stimulierten Inseminationen gerne wieder versuchen, weil es schon 2 x geklappt hat, aber natürlich wissen wir auch, dass die Zeit schon etwas läuft. Meine ovarielle Reserve ist lt. Kinderwunschzentrum sehr gut. Das Spermiogramm meines Mannes hatte in den Versuchen immer zwischen 60 und 140 Mio. Schnellschwimmer. Vielen Dank und schöne Grüße September
Hallo, ad 1.: Es ist noch nicht ganz absehbar, wann wir wieder mit Behandlungen starten, aber Mitte-Ende Mai halte ich für realistisch. ad 2.: 2-3 IUI-Versuche scheinen mir in Ihrer Situation sinnvoll, bevor Sie zur IVF übergehen. Alles Gute, O. Schmidt
September2015
Hallo Herr Dr. Schmidt, vielen Dank für Ihre Antwort. Wie gesagt habe ich ursprünglich 2 verschlossene Eileiter gehabt, die aber aufgrund der Ultraschallkontrasuntersuchungen (echovis) frei sind. Anfangs war nur der linke Eileiter gleich frei, der rechte Eileiter war nach der 3. Durchspülung frei. Die 4 Durchspülungen (1x vor 1. Schwangerschaft, danach 2 x und jetzt 1 x nach Fehlgeburt) habe ich in einem Zeitraum von knapp 3 Jahren machen lassen. Könnte denn durch die Anzahl der Durchspülungen etwas "kaputt" an den Eileitern gegangen sein (z.B. Flimmerhärchen). In der Kiwu hat man mir gesagt, dass man diesen Reinigungseffekt / die Überprüfung immer machen kann. Seit 3 Monaten habe ich auch nach der Regelblutung (ca. 3 Tage normle Blutung) mehrere Tage noch dunkelbraunen Ausfluss (wie damals, als sich meine Fehlgeburt angekündigt hatte). Das hatte ich früher und auch nach der 1. Schwangerschaft nie. Ist das normal? Die Gebärmutterschleimhaut war bei den Inseminationen nach der Ausschabung immer schön dreischichtig und dick genug aufgebaut. Vielen Dank und bleiben Sie gesund September
Eine Beeinträchtigung der Eileiter durch die Kontrastmittelspülung ist sehr unwahrscheinlich. 2-3 Tage Schmierblutungen nach der eigentlichen Blutung sind unbedenklich, insbesondere wenn sich die Gebärmutterschleimhaut gut aufbaut. Alles Gute, O. Schmidt