Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Christoph Grewe:

Habituelle Aborte - Weitere Untersuchungsmöglichkeiten?

Dr. med. Christoph Grewe

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Frauenarzt

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Frage: Habituelle Aborte - Weitere Untersuchungsmöglichkeiten?

_lliisa_

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Sehr geehrter Herr Dr. Grewe, ich entschuldige mich bereits im Voraus für den langen Text, aber ohne Vorgeschichte hat meine Frage keinen Sinn... Aufgrund Endometriose und Spermiogramm kommt bei uns (ich 31, Mann 32) nur eine ICSI in Frage. Im Mai 2021 wurde ich bereits durch die erste ICSI (Blastozsyste) schwanger. Habe leider eine late onset Überstimulation bekommen und noch im Krankenhaus eine FG erlitten (war nur ne biochemische SS). Im August 2021 bin ich durch die 1. Kryo (Blastozyste) ebenfalls schwanger geworden. Hatte von Anfang an Blutungen, Kontrolle an 5+2 aufgrund Blutung mit Gewebe hat uns bereits einen Herzschlag gezeigt. Wenige Stunden später wehenartige Schmerzen und Sturzblutung, Kontrolle am nächsten Tag hat uns bestätigt, das ich das Kind verloren habe. Musste dann Cytotec nehmen, es war keine Ausschabung nötig. Wir haben dann Genetik und Immunologie untersuchen lassen. Beides unauffällig. Eine Gebärmutterspiegelund samt Biopsie hat eine chronische Gebärmutterentzündung und leicht erhöhte Plasmazellen ergeben (7, mir wurde gesagt der Grenzwert liegt bei 5). Habe 14T lang Doxycyclin genommen. Eine weitere Spiegelung zur Kontrolle wurde trotz zweimaliger Nachfrage meinerseits nicht durchgeführt, weil mein Wert so niedrig gewesen sei und das Antibiotikum angeblich so gut wie immer helfen würde. Ansonsten kämpfe ich immer noch mit meinem TSH Wert - von 3,15 (April 2021) bin ich aufgrund falscher Medikamentation schließlich auf 0,05 (September 2021) gerutscht, dann wieder auf 3,20 (Februar 2022). Im Februar 2022 hatten wir unsere 2. Kyro (schlüpfende Blasto; unser letzter Embryo). Habe zur Sicherheit nach Rücksprache mit KIWU Lovenox gespritzt, hat mir ein besseres Gefühl gegeben. Hatte erneut eine Einnistung und wir waren guter Dinge, weil ich zunächst keine Blutungen hatte. Eine TSH-Kontrolle an 5+0 ergab nun "immerhin" 2,50 und es blieb bei meiner leichten Medikation von Thyrex 25. Von 5+0 auf 5+1 bekam ich Durchfall mit leicht erhöhter Temparatur. Habe mir nicht allzu große Gedanken gemacht, weil es nur einen Tag und Nacht dauerte. Hatte dann auch minimal braunen Ausfluss in den nächsten Tagen, aber es war so wenig, dass ich mir keine Sorgen gemacht habe. An 5+4 herum sind meine wenigen Symptome (Brustschmerzen, Unterleibsziehen) verschwunden. An 6+2 habe ich erneut Durchfall bekommen, zu dem sich schlussendlich auch Blut gemischt hat. Das hat bei mir deshalb Sorgen ausgelöst, da so immer meine Periode anfangen - ich habe Endometriose im Darm und 1-2 Tage bevor meine Periode und die richtigen Schmerzen beginnen bekomme ich blutigen Durchfall. Hatte dazu auch komische Schmerzen im ganzen Oberkörper. Sind deshalb an 6+3 in die Kiwu, wo wir ein 5,9 mm großes Baby samt kräftigem Herzschlag bewundern durften. Es war auch zu sehen, dass mein Darm stark arbeitet, also wurde mir Antibiophilus verschrieben. Hatte an dem Tag auch unglaublich schlimmen Harndrang und das Pinkeln tat auch etwas weh. Urin wurde mir nicht abgenommen. An 6+4 habe ich Blutungen amt wehenartige Krämpfe bekommen, am NM die unausweichliche Sturzblutung. Am nächsten Tag hat sich bestätigt, dass fast alles abgegangen ist... musste daher nur 2 Tabletten Cytotec nehmen. Meine KIWU ist ratlos, warum ich schon wieder eine FG hatte... noch dazu die zweite direkt nach so einem kräftigen Herzschlag. Wir werden zwar nun doch wieder eine Gebärmutterspiegelung machen, aber was, wenn nichts gefunden wird? Die KIWU meint, dass sie alles untersucht hätten, ich lese aber immer wieder von viel größeren immunologischen Untersuchungen bei speziellen Kliniken... Aber ich habe ja bereits aus Vorsicht Lovenox gespritzt. Killerzellen habe ich auch keine... Genetik ist in Ordnung... der TSH von 2,50 wirds ja wohl auch nicht gewesen sein... und die gynäkologische Untersuchung ja auch nicht?! (auch wenn ich mittlerweile Panik davor habe, da es nun zweimal direkt danach passiert ist...). Dass bei den (zumindest letzten beiden) Embryos etwas nicht stimmt kann ich mir kaum vorstellen, da wir ja nur Stunden vor der FG jeweils einen tollen Herzschlag und richtige Größe hatten. Wir sind so verzweifelt und ängstlich. Wir müssten nun wieder eine ICSI machen, aber ich habe einfach Angst, dass wir wieder in unser nächstes Unglück laufen. Mir kam es vor, als hätte mein Körper versucht eine "Infektion" zu bekämpfen... mit all dem Durchfall, dem leichten "Fieber" und dem Harndrang. Oder aber mein Körper kapiert einfach nicht, dass ich meine Periode nicht bekommen darf, denn auch bei der 2. FG hatte ich an 4+6 Darmblutungen. Haben Sie noch irgendeine Idee, was wir noch untersuchen oder tun könnten? Oder was mit meinem Körper nicht stimmen könnte? Vielen Dank, falls Sie bis hierher gelesen haben, und danke für Ihre Zeit. Lisa


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, ich hätte in Ihrer Situation noch an die Untersuchung des endometrialen Mikrobioms gedacht. Wenn das Milieu in der Gebärmutter nicht ideal ist, wären "unklare" Fehlgeburten ja wahrscheinlicher. Wenn Sie an eine verstärkte Immunantwort denken, geben einige Ärzte Prednisolon ab dem ET. Ob dies aber hilft, ist nicht bewiesen. Viele Grüße Christoph Grewe


_lliisa_

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Sehr geehrter Herr Dr. Grewe, vielen herzlichen Dank für Ihre Meinung und Ihren Rat. Ich werde diese beiden Punkte am Dienstag beim nächsten Termin in der Kiwu ansprechen und mir anhören, was sie dazu sagen. Liebe Grüße und schönes Wochenende!


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