Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Wieviel kriegt er mit?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth
Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Wieviel kriegt er mit?

Mitglied inaktiv

Hallo! Unser Sohn ist an leukämie erkrankt und seit erner Woche läuft die erste Chemotherapie. Er ist 14 Monate und mich würde interessieren wieviel er überhaupt schon von dem ganzen Streß und vorallem den Sorgen, die meine Frau und ich uns machen (sie weint sehr viel), mitbekommt? Leider ist die Betreuung bei uns in der Klinik nicht so optimal, so dass Gespräche mit Ärzten oder Therapeuten eher eine Seltenheit sind, deshalb wende ich mich mit dieser Frage auch an Sie. Vielen Dank für Ihre Mühe, Moritz Jacob


Eine bösartige Erkrankung in diesem Alter bedeutet für die Eltern eine maximale Belastung in jeder Hinsicht, man hofft und bangt, man muss ständig in die Klinik, ein Port muss versorgt und gepflegt werden, das Kind wird ständig mit Schmerzen konfrontiert und doch: es geht ums Überleben. Ich denke, das ist Ihnen und Ihrer Frau klar. Und dafür lohnt sich jede Anstrengung, denn die Chancen liegen statistisch bei über 70%. Es kommt jetzt am allermeisten darauf an, dass Sie von der Behandlungsnotwendigkeit und Intensität überzeugt sind und mit den Ärzten nach vorne schauen. Auf unserer onkologischen Station beraten Psychologen auch die Eltern, damit diese auch aus nicht ärztlicher Sicht eine Beratung erfahren. Lassen Sie sich nicht durcheinander bringen und zweifeln Sie nicht zu viel, die Leukämiebehandlung ist standardisiert, da gibt es ganz feste Regeln, die sich bewährt haben. Suchen Sie das Gespräch mit den Ärzten, aber auch im richtigen Abstand, man kann ja doch nicht täglich etwas neues sagen. Ihr Kind bekommt natürlich einiges mit, auch dass vieles weh tut, aber das Entscheidende ist, dass Sie nicht zweifeln, den das spürt das Kind sofort und fühlt sich dann alleine. Alles Gute S. Wirth


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