Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Vorhautverengung!

Frage: Vorhautverengung!

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Ich habe die Befürchtung, dass mein Sohn (3 1/2 Jahre) eine Vorhautverengung hat. Beim Wasserlassen bläht sich die Haut erst ballonartig auf und dann fliesst es langsam ab. Die Haut vorne ist auch seit einiger Zeit gerötet. Mein Kinderarzt sagte mir jetzt, dass er noch zu jung sei für eine OP, ich solle noch warten bis er ca. 5 Jahre ist. Die Rötung wird mit Rivanol behandelt, aber dadurch wird sich die Haut auch nicht schieben lassen. Der Zeitraum, bis er 5 Jahre alt ist, scheint mir doch sehr lang, vor allem zeugt diese Rötung ja auch von einer Entzündung und kann für mich nicht gut sein. Zumal sich auch Bakterien unter der Vorhaut sammeln werden. Kann diese Phimose auch bei meinem Sohn schon operiert werden, er wird Ende Mai 4 Jahre alt? Vielen Dank im voraus. Indra Grage


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Verehrter Herr Professor Wirth, ich möchte Ihnen einmal die ernstgemeinte Frage stellen, warum klären Sie nicht über OP-Alternativen auf? Warum erwähnen Sie in der Beantwortung Ihrer Anfragen grundsätzlich nie die Möglichkeit, eine Phimose auch ohne Operation therapieren zu können? Ihre Amerikanischen Kollegen (und auch viele Ihrer Deutschen) haben hierzu Studien und Nachforschungen angestrengt und gezeigt, dass in vielen Fällen eine Operation nicht angezeigt ist, nicht einmal bei ballonierender Vorhaut. In Ihren Beiträgen vermisse ich die Aufklärung hierüber. Sollte es nicht aber das Ziel eines Arztes sein, wenn es geht, ohne Operation der Gesundheit des Patienten dienlich zu sein? Ihr Standpunkt hierzu wäre für mich wirklich einmal sehr interessant. Mit freundlichen Grüßen


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Hallo, um es mal kurz zu machen, lege ich Ihnen einfach nur mal den folgenden sehr kompetenten Artikel ans Herz: http://www.eltern.de/gesund_schoen/gesundes_kind/vorhautprobleme.html Sie erfahren hier ganz klar, dass dieses Aufblähen der Vorhaut völlig OK ist, solange Ihr Sohn nicht über Schmerzen klagt und keine med. Probleme auftreten. Das Aufblähen der Vorhaut an sich ist noch KEIN hinreichender Operationsgrund und eine Rötung der Vorhaut muss noch lange keine richtige Entzündung darunter beinhalten. Ihr Kinderarzt hat insofern Recht, als dass sich die Vorhaut von selbst mit der Zeit noch weiten kann, darüberhinaus spielt Ihr Sohn mit Sicherheit auch öfters mal an seinem Penis herum (machen alle Kleinkinder) und trägt auf diese Weise auch noch zur natürlichen Weitung der Vorhaut bei. Darüberhinaus gibt es Möglichkeiten, eine tatsächlich noch vorhandene Phimose ohne Operation zubehandeln. Hierzu erhalten Sie u. a. auf den folgenden Seiten gute fundierte Informationen: http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/09/27/173a0401.asp?cat= http://www.pharmavista.net/indexD.htm?http://www.pharmavista.net/news/PVP/0001969D.htm oder auch in dem o. a. ELTERN.DE-Artikel. Bitte ersparen Sie Ihrem Sohn zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch die OP und erkundigen Sie sich nach Alternativen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln oder damit abspeisen, dass dies jetzt ganz dringend nötig wäre o. Ä. Zum Thema Bakterien unter der Vorhaut: Bei einem Kleinkind bilden sich in/unter der Vorhaut noch keine Stoffe, die einer täglichen Reinigung bzw. Entfernung bedürften. Aus diesem Grund ist eine Vorhautverengung im Kindesalter med. völlig vertretbar und kann als problemlos und NICHT OP-indiziert angesehen werden, wenn sie keine Beeinträchtigungen wie ständiges Entzünden (nicht röten, sondern wirklich richtig entzünden) oder wirkliche Behinderungen des Harnflusses verursacht. Solange Ihr Sohn schmerzfrei Wasserlassen kann (auch wenn sich die Vorhaut erst dafür aufbläht), ist noch kein Operationsgrund gegeben. Die Vorhaut darf sich aufblähen, Ihr Sohn darf nur nicht erst pressen müssen bevor der Urin herauskommt. DAS ist das entscheidende. Solange es so ist wie von Ihnen beschrieben, besteht noch KEIN Operationsgrund. Also ersparen Sie ihm dies - im Interesse Ihres Kindes. Freundliche Grüße


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Hallo Indra, vielleicht ließt Du ja diese Zeilen noch. Bei meinem Sohn wurde ebenfalls in dem Alter festgestellt, daß die Vorhaut zu eng ist. Sehr häufig handelt es sich dabei aber nicht um Phimose, sondern nur um eine Vorhautverklebung, die sich tatsächlich bis zur Einschulung noch lösen kann und nicht frühzeitig operiert werden sollte. Bei uns war auch die Blase beim wasserlassen und ständig war das Spitzchen gerötet. Trotzdem sollten wir warten, ob sich noch etwas tut, aber nur solange es absolut schmerzfrei ist. Kurz vor der Einschulung meinte unser Kinderarzt dann, wir sollten es doch operieren lassen, da sich mit großer Warscheinlichkeit nichts mehr tut. Wir haben allerdings einen Arzt gefunden, der nicht gleich eine Totalbeschneidung macht. Es wurde bei meinem Sohn nur so viel wie unbedingt nötig weggenommen. Heute ist er 7 Jahre alt und wenn es jemand nicht weis, dann bemerkt er es auch gar nicht. Die Eichel ist fast total bedeckt und wir sind sehr froh darüber. Ich würde an deiner Stelle dem Arzt vertrauen und nicht operieren, außer Dein Sohn hat schmerzen beim wasserlassen. Liebe Grüße und alles Gute Petra


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