Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

VD Anorexie

Frage: VD Anorexie

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Professor, Folgendes Problem-ich bin auf der schon fast verzweifelten Suche nach Hilfe für meine 7jährige Tochter. Sie ist fast 7 jahre 1,31m groß und wiegt 23 kg. Sie ist ein sehr sensibles Kind und hat schon von Geburt an sehr große Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Schon als Säugling wurde sie von einer Milchnahrung auf die andere umgestellt-bis sie schließlich mit Sojaprodukten ernährt wurde ,weil eine Kuhmilchallergie vermutet wurde. Ein Allergietest (Antikörperbestimmung im Blut) mit drei Jahren hat den Verdacht wiederlegt. Sie hat auch nie Durchfälle gehabt-wie sie eigentlich typische Anzeichen einer Allergie gewesen wären-sondern hat von jeher eine regelrechte Abneigung gegen jede Art von Essen gezeigt (Süßigkeiten, Getränke und Obst ausgenommen).Als Säugling hat sie den Kopf zur Seite gedreht wenn sie ihr Fläschen sah-wenn ich sie dann mit viel Liebe und Geduld "überredet " hatte wenigstens etwas zu trinken- hat sie die Nahrung meistens im hohen Bogen wieder erbrochen. Süßer Tee oder Säfte hingegen waren nie ein Problem-die hat sie problemlos angenommen. Diese Probleme wuchsen mit jeder Entwicklungsstufe mit und werden mit jedem Problem (Eintritt in den KIGA, familiäre Problem, Streitigkeiten und jetzt Schuleintritt )schlimmer. Als Kleinkind hat sie sich strikt geweigert Gemüse und Fleisch zu essen. Ich habe immer versucht ihr diese Vitamine und Mineralstoffe andersweitig zu ersetzen.Ich habe bisher auch immer versucht sie nicht zum Essen zu zwingen oder ihr bewußt zu machen das sie eine Essstörung hat. Jetzt mit knapp 7 Jahren bin ich aber so weit verzweifelt, daß ich wirklich Angst vor einer beginnenden Anorexie hab und nicht mehr weiß wie ich ihr weiterhelfen kann. Der Schuleintritt stellte eine weitere schwere Hürde dar-jetzt hat sie sich sehr gut "eingelebt" -ist eine gute Schülerin- sie hat einen Senzurendurchnitt von 2,0- ist aber bsw. über eine "2" sehr traurig- sie verlangt von sich selbst eine "1"-alles loben und belohnen für jede "2 " hilft nichts -sie von ihrem Perfektionismus weg zu bringen. Sie ist sehr infektanfällig-hat sehr oft Magen-Darminfektionen mit Erbrechen (meist ohne Durchfall) aus denen sie dann einfach nicht mehr herauszufinden scheint. Sie verweigert im Moment fast total das Essen.Sie bekommt zusätzlich hochkalorische Flüssignahrung und Traubenzuckerinfuisionen. Mein Hausarzt meint, daß sich das Krankheitsbild nun langsam zu einem psychiatrischen Problem steigert-was seiner Meinung nach stationär behandelt werden müßte.Keiner kann mir sagen, wie eine solche stationäre Behandlung aussieht-es würde wohl unmöglich sein als Mutter mitaufgenommen zu werden und auch die Besuchsregelung ist wohl zumindest in der ersten Zeit nicht so einfach. Meine Tochter war noch nie längere Zeit von mir getrennt und ich befürchte es könnte ihr durch solch eine quasie "Zwangseinweisung " noch schlechter gehen. Sie ist wie gesagt sehr sensibel und hat in ihrem kurzen Leben leider schon sehr viel miterleben müssen was einer gesunden psychischen Entwicklung nicht dienlich war ( ich selbst leide unter einem Immunmangelsyndrom und habe schweres Ashma - meine Tochter hat sehr oft Astmaanfälle mitbekommen und um mein Lebn gebangt)--ich bin verzweifelt auf der Suche nach Hilfe-aber wie verhalte ich mich richtig und wie helfe ich ihr wirklich. Ich wär über jeden noch so kleinen Rat sehr sehr dankbar.


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Ihre Tochter ist zwar gross, aber das Gewicht ist auf der 50. Perzentile, das ist insgesamt keine dramatische Situation. Aber Ihr Schreiben klingt nach dringender Erfordernis einer Familientherapie. Für mich ist es die Frage, ob das Kind das Hauptproblem ist. Gruss S. Wirth


Mitglied inaktiv

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Ich weiß nicht wo ihr herkommt aber bei uns gibt es eine Familientherapeutische Ambulanz die bei so einem Problem helfen können oder bei einem Kindertherapeut. Julia (Wenn sie nicht organisches hat)


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