Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Ursache wahrnehmungsstörungen

Frage: Ursache wahrnehmungsstörungen

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Prof. Wirth, meine Tochter Sarah (geb. 03/99) war im Dez. und letzte Woche in der Uniklinik Lübeck zur Abklärung einer Ataxie. Sie fiel und taumelte, nicht ständig, nur phasenweise, minutenweise, war sonst extrem aufgedreht, akzeptierte keine Grenzen. Sie war schon als Baby auffällig, extremes Schreikind, wollte immer Körperkontakt, war motorisch sehr früh (hinstellen mit 7 Monaten, frei laufen 11 Monate). Sie hat Probleme ruhig zu gehen, kann nur rennen, weint nicht bei Stürzen, hat massive Schlafstörungen und nässt trotz viermonatiger Sauberkeit wieder vermehrt ein. Bei den Klinikaufenthalten wurden 3 Schlafentzugs-EEGs geschrieben, ein CT und ein MRT des Kopfes gemacht, eine Lumbalpunktion, div. Bluttests und ein OGTT. Bis auf eine Hypercholesterinämie ist alles unauffällig. Die Physiotherapeutin allerdings diagnostizierte eine Wahrnehmungsstörung im vestibulären System und ein ADS mit Hyperaktivität. Sie fragte, ob Sarah ein Frühchen war, was aber nicht zutrifft. Ich nahm aber während der Schwangerschaft 12 Wochen Partusisten i.v. und oral, sie wurde aber erst in der 41. SSW geboren. Sie sagte nun, dass die Wahrnehmungsstörungen von der Medikamenteneinnahme kommen können. Wie sind Ihre Erfahrungen auf dem Gebiet? Als Mutter sucht man immer nach Gründen, warum ist mein Kind so? Wie kann ich ihm helfen? Ich habe nun Frühförderung verordnet bekommen, halten Sie diesen Weg für sinnvoll ? Später soll sie auch Hippotherapie bekommen. Ab März, zu ihrem 3. Geb., soll sie in einen normalen Kiga gehen, wovon mir mein Kinderarzt abrät, da er sie noch nicht für kindergartenreif hält wegen ihrer Ataxie und ihren Problemen, sich innerhalb der Gruppe zu integrieren. Halten Sie einen integrativen Kiga für sinnvoller? Danke für Ihre Antwort und viele Grüße Nina P.S. In vier Wochen soll nochmal der Cholesterinwert getestet werden, er lag bei drei Tests bei über 400. Wie kann das bei einem so kleinen Kind sein? Mein Mann und ich haben normale Werte. Braucht sie Medikamente?


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Hier mütterliche Ursachen zu suchen halte ich für sinnlos, Zusammenhänge sind rein spekulativ. Die Entwicklungsstörung klingt relativ schwerwiegend, man muß prüfen.ob alle Stoffwechselerkrankungen abgeklärt sind, die mit einer Fettstoffwechselauffälligkeit (derzeit keine medikamentöse Therapie notwendig, aber Kontrolle, ev. dann Diät und Quantalan) verbunden sind. Der Anschluß an ein sozialpädiatrisches Zentrum wäre sinnvoll. Eine Frühförderung alleine wird meiner Ansicht nach nicht reichen, ev. wäre Ergotherapie zu prüfen, zumindest mit drei Jahren kann man das beginnen. Ich würde sie unbedingt in einem integrativen Kindergarten (unbedingt bald) anmelden, da hier alle Förderungsmöglichkeiten gegeben sind. Gruß S. Wirth


Mitglied inaktiv

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Für die EEG's wurde sie mit Dominal (erst 11, dann beim 2. EEG sogar mit 15 Tropfen) sediert und das Mittel zeigte kaum Wirkung. Auch bei der Kurznarkose für das CT und das MRT mußte mehr Mittel nachgespritzt werden. Der OA meinte danach zu mir, dass das oft bei ADS-Kindern ist, dass Beruhigungsmittel nicht anschlagen. Können Sie das auch bestätigen? Und warum ist das so? So, jetzt habe ich aber genug Fragen gestellt! Liebe Grüße


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