Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Trennung nach Geburt wg. Leistenbruch - muss das sein?

Frage: Trennung nach Geburt wg. Leistenbruch - muss das sein?

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Guten Tag, die Geburt meines Sohnes liegt nun ein Jahr zurück, aber es beschäftigt mich immer noch, dass wir direkt nach der Geburt getrennt wurden und er auf Kinderstation kam. Mein Sohn kam bei 40+4 zur Welt, wog 3kg bei 50cm und war normal entwickelt. Die Geburt nach Einleitung dauerte lange, 24h. Er kam mit einer 3fachen Nabelschnurumschlingung zur Welt und war recht blau. Wurde mir sofort zur Beatmung und absaugen etc. weggenommen (was ich nachvollziehen kann). Die Atmung kam schnell in Gang, alles ok. Dabei machte der Arzt direkt die U1 und stellte auf einer Seite einen Leistenbruch fest. Ich bekam das Kind nach 30min fertig angezogen und durfte ihn 15min bei mir behalten, dann wurde er mir weggenommen und auf Kinderstation gebracht. Kam in den Inkubator, bekam einen Zugang, wurde verkabelt. Nach 1 Woche fand die OP statt. Meine Fragen: - muss es überhaupt sein, dass ein ansonsten vollkommen gesundes und termingerechtes Baby wegen Leistenbruch auf Kinderstation kommt bis zur OP? Hätten wir nicht bis zum OP-Termin oder kurz davor zusammen bleiben können? - warum muss das volle Programm gefahren werden mit Zugang und Verkabelung, wenn das Kind doch sonst vollkommen gesund ist? - muss man Leistenbrüche immer operieren oder besteht die Möglichkeit, dass dies sich von allein wieder verwachsen? Danke und viele Grüße Barbara


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Leistenbrüche verschliessen sich nicht von selbst, da es eine Anlagestörung ist. notfallmäßig muss man nur agieren, wenn er "einklemmt" und damit die Blutversorgung akut beeinträchtigt. Da würde dann Darm absterben und eine Lebensbedrohung bestehen. Die Handlungsweise in der Geburtsklinik kann ich aufgrund Unkenntnis der klinischen Befunde nicht genau beurteilen. Eine dringliche Verlegung ist indiziert, wenn man eine akute Bedrohung zu sehen glaubt. Wenn die Op erst nach einer Woche stattfand, drängt sich dieser Verdacht nicht zwingend auf. Gruss S. Wirth


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