Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Starkes Zucken mit dem Kopf

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Starkes Zucken mit dem Kopf

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Mein Sohn (13,5 Jahre alt) hat zur Zeit wieder sehr starkes Zucken mit dem Kopf. Er hat das schon seit ca. 4 Jahren und wir haben immer gedacht, es hat mir viel Streß besonders in der Schule zu tun. Das Zucken ist aber zu jeder Tageszeit und auch am Wochenende und ín den Ferien aufgetreten. Zwischendurch ist es mal für paar Monate verschwunden und dann irgendwann wieder aufgetreten. In der Zwischenzeit hat er oft Massage oder Manuelle Therapie bekommen und sein Atlas wurde eingerenkt. Das hat aber immer nur zeitweise geholfen. Er leidet zusätzlich unter Migräne. In der zweiten Herbstferienwoche war er auf einer Teeniefreizeit, wo sie meistens um 24:00 Uhr schlafen gegangen sind und um 8:00 Uhr aufgestanden sind. Er hatte auf jeden Fall Schlafmangel, als er vor einer Woche nach Hause kam, hat er so stark den Kopf gezuckt, dass es mich regelrecht schockiert hat, obwohl ich es ja von ihm kenne. Er hat auch sehr viele Wadenkrämpfe und ich habe ihm dagegen Magnesium gegeben. Wir haben jetzt wieder angefangen, jeden Tag eine Magnesíumtablette zu nehmen, es hat sich etwas gebessert, aber es ist immer noch sehr da. Wenn er das Zucken hat, merkt er selber, dass er anfängt zu schielen (so hat er es beschrieben), er verdreht die Augen, ohne es kontrollieren zu können. (Er ist Brillenträger) Andere haben mich auch heute darauf aufmerksam gemacht, das es auf einer Seite schlimmer ist. Was können wir dagegen tun? Welchen Arzt sollten wir konsultieren? Ich möchte ihm nicht zusätzlich mit Untersuchungen belasten, aber ich mache mir schon Sorgen, weil mir zur Zeit so viel wegen Krämpfe usw. gesagt wird. Ich will aber nicht, dass er sich deswegen schlecht fühlt, weil er auch sehr sensibel ist. Können Sie uns etwas raten? Beim Kinderarzt waren deswegen noch nicht. NeH


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Auf jeden Fall sollte abgeklärt werden, dass keine organische Störung vorliegt. Dazu kann eine neuropädiatrische Untersuchung mit EEG gehören um die wahrscheinlichste Diagnose eines Tics zu bestätigen. Die Untersuchungen sind ja keine großen Belastungen, Unsicherheit ist eine viel größere Belastung. Sie tun ihm keinen Gefallen, diese Symptomatik zu ignorieren, da sich eine spontane Besserung bei ausgeprägten Fällen eher selten einstellt. Sollte es ein Tic sein, können auf jeden Fall Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jakobsen helfen, dies übrigens auch bei den angesprochenen Kopfschmerzen. Gruss S. Wirth


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