Mitglied inaktiv
Guten Abend Herr Prof. Wirth ! Nun möchte ich auch Ihnen Fragen zu obigem Thema stellen, da es sein könnte, dass unserer fast 21 Monate alten Tochter diese Paukenröhrchen eingesetzt werden, da ihre Sprachentwicklung sehr eingeschränkt ist. Bei einer HNO-ärztlichen Untersuchung wurde jetzt zudem festgestellt, dass in einem Ohr eine Schleimbildung am Trommelfell gegeben ist. Keine Mittelohrentzündungen und auch Antibiotika musste bisher nie gegeben werden. Wir sollen nun eine Woche mit Nasenspray und fortwährend mit Rotlicht behandeln, Ende Januar steht eine weitere Untersuchung bei einem Spezialisten an. Dann hörten wir von Ärzten in Dortmund und Datteln, die ebenfalls helfen könnten. Von zwei Ärzten wurden uns jetzt diese naheliegenden Städte benannt. Sind Ihnen diese Praxen/Ärzte auch bekannt und wissen Sie was genau gemeint bzw. dort behandelt wird ? Da wir schon im Bekanntenkreis verschiedenste Dinge über diese Paukenröhrchen gehört haben, würde mich nun Ihre Meinung und Ihr Wissen interessieren, wie diese Procedre zum heutigen Standpunkt verläuft ! Werden immer mit dem Einsetzen von Paukenröhrchen den Kindern auch die Polypen entfernt ? Wie gross ist das Risiko einer Vollnarkose bei Kindern in diesem Alter ? Es soll Röhrchen geben, die sich nach einer gewissen Zeit selbst auflösen- ist das richtig ? Ist es tatsächlich so, dass man das Kind nach einer komplikationsfreien OP am gleichen Tag wieder mit nach haus nehmen darf ? Wie lang darf kein Wasser an die Ohren kommen, warum ist das so wichtig, und was ist, wenn doch Wasser an die Stellen im Ohr oder generell ans Ohr gerät ? Danke für die Beantwortung der Fragen und frohe Festtage ! MfG Heike
Man geht der Reihe nach folgendermassen vor: Man muss die Ursache der Sprachentwicklungsverzögerung herausfinden. Ist das Kind schwerhörig, dann kann es an einer Belüftungsstörung der Tuben (Verbindung zwischen Mittelohr und Rachen) liegen. Das müßte aber erst untersucht werden. Dann kann eine Paukendrainage sinnvoll sein, das müssen aber nicht gleich Röhrchen sein, manchmal reicht auch ein einmaliger Schnitt. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden, auflösbare Röhrchen kenne ich nicht, und eine Narkose ist in diesem Alter in erfahrenen Händen kein Problem. Wahrscheinlich ist mit den Empfehlungen eine Pädaudiologische Abteilung gemeint, das kann ich Ihnen auch empfehlen. Gruß S. Wirth
