Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

OP wegen offener Leiste/Bruchhoden

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: OP wegen offener Leiste/Bruchhoden

Mitglied inaktiv

Guten Tag, bei meinem Sohn (3 1/2) wurde am rechten Hoden ein Bruchhoden, bzw. eine offene Leiste diagnostiziert. Der Hoden ist stark vergrößert und wächst weiter, da ständig Körperflüssigkeit hineinfließt. Das muß operiert werden, einen Termin haben wir schon. Mein Problem ist, daß mein Sohn motorisch sehr fit ist, so ist er schon mit 11 Monaten gelaufen. Er ist ständig aktiv und in Bewegung, z.B. fängt er plötzlich an, durch die Wohnung zu rennen und hört eine ganze Weile nicht mehr damit auf. Der Klinikaufenthalt soll 2-3 Tage dauern, danach darf er 1 Woche nicht in den Kindergarten und in den folgenden 6 Wochen dürfen wir die Aktivitäten nur langsam wieder erhöhen. Bobbycar- und Fahrradfahren sind lange tabu, weil man darauf sitzt und das darf er anfangs nicht. Roller ist früher wieder erlaubt, aber auch nur langsam und in Maßen. Ich habe schon richtig Bammel davor, wie ich es schaffen soll, meinen Sohn ruhig zu halten, sowohl in der Klinik als auch später zuhause, wenn er wieder mit seiner kleinen Schwester zusammen ist. Kann man abschätzen, wie sehr die OP ihn belastet? Entwickelt er vielleicht selbst eine Art "Ruhebedürfnis", oder ist sein Bewegungsdrang nach 3 Tagen Klinikaufenthalt nur umso schlimmer? Gibt es empfehlenswerte Bilderbücher oder anderes Material, durch das man ihn vorbereiten kann? Der pralle Hoden ist ihm anscheinend selbst unangenehm, er nennt ihn selber ein "Aua" und weiß, daß wir zu einem Doktor gehen, der das Aua "repariert". Bei diesen Gelegenheiten versuche ich ihm zu sagen, daß er dem Doktor helfen muß und für einige Zeit nicht rennen und Radfahren darf, damit das Aua heilt. Ich vermute aber, daß er die Zeitspanne noch gar nicht überblicken kann. Ich habe keinerlei Erfahrung mit einem Kind im Krankenhaus. Haben Sie eine Idee, was ich tun kann, damit der Klinikaufenthalt für uns beide möglichst erträglich wird? Vielen Dank vorab für Ihre Hilfe. Anke Wallerer


Die Op wird ihn nicht belasten, die Kinder gehen am nächsten Tag wieder nach Hause. Eine wesentliche Einschränkung ist nicht erforderlich. Ihn vom Bobby-Car-Fahren abzuhalten wird Ihnen mühelos gelingen, wenn Sie ihn wegtun. Das Problem ist eher Ihre Unsicherheit. Stehen Sie zu dem Eigriff, dann wird es wirklich kein Problem. Im Buchhandel gibt es zahlreiche Bücher über das Krankenhaus, ob das in dem Alter allerdings so sinnvoll ist, weiß ich nicht. Gruß S. Wirth


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