Mitglied inaktiv
Hallo Herr Prof. Dr. Wirth! Vor kurzem wurde eine Augen-Untersuchung in Narkose (nur kurze Sedierung) bei meinem damals 6 Wochen alten Sohn gemacht. Wir wurden vor der Untersuchung einen Tag in der Kinderklinik aufgenommen, damit das Kind vorher nochmal durchgecheckt wird. Die Untersuchung selbst fand aber in der Augenklinik statt (alles im selben Komplex der Unikliniken). Der Narkosearzt der Kinderklinik, der uns über die Narkose aufklärte, empfahl, dass dem Kind bis 4 Stunden vorher keine Milch mehr gegeben wird und bis zu 2 Stunden vorher keine klare Flüssigkeit mehr. Als ich dies der diensthabenden Ärztin (AiP) in der Nacht sagte, verweigerte sie die Gabe von klarer Flüssigkeit. Sie hätte noch nichts davon gehört, dass man so spät noch was geben darf. Ich hab dann nichts gegeben, weil ich ja nicht wusste, ob die Narkoseärzte der Augenklinik diese Empfehlung ebenfalls kennen und die Untersuchung dann möglicherweise verweigert wird. Daher meine Frage: Ist die Möglichkeit der Gabe von klarer Flüssigkeit bis zwei Stunden vorher unter den Narkoseärzten bekannt und ist dies üblich? Kann ich das das nächste Mal so machen? Das nächste Mal ist die Untersuchung ambulant und das Kind wird nur vom niedergelassenen Kinderarzt ein paar Tage vorher untersucht. Ich will aber natürlich sicher gehen, dass wir nicht wieder heimgeschickt werden. Herzlichen Dank! Nicole
Das Problem ist die Gefahr der Aspiration, mit vollem Magen. Daher ist die Gabe von Milch bis 4 Stunden vor dem eingriff schon recht großzügig, meist werden 6 H angegeben, weil der Magen eben leer sein soll. Wenn man dann noch einen Schluck klare Flüssigkeit 2 h vvor der Narkose gibt, dürfte das nicht so schlimm sein, aber üblich ist es nicht. So ganz ist mir das Problem auch nicht bewußt, denn auch ein Säugling kann doch 4 h nüchtern sein. Also ich wäre lieber vorsichtig, da Sie sonst tatsächlich Gefahr laufen, dass der Eingriff ausfällt. Gruß S. Wirth