Frage: Nabelbruch & Fimose

Unser Sohn (knapp 9 Wochen alt) hat seit einigen Wochen einen recht grossen Nabelbruch. Offensichtlich wird dieser heutzutage nicht behandelt und auch nicht so frühzeitig operiert, wir fragen uns aber dennoch, ob man die Vergrösserung nicht hätte verhindern können, indem man rechtzeitig doch eine Nabelbinde oder dergleichen eingesetzt hätte. Wir hören noch immer von anderen Müttern, wo auch Nabelpflaster geholfen haben sollen. Natürlich sorgen wir uns auch, dass unserem Sohn der Nabelbruch wehtun könnte, denn er schreit sehr viel (trotz Beruhigung) und es ist uns oft über Stunden hinweg nicht möglich, ihn ruhig zu kriegen-. Ausserdem wurde er im Alter von 2 Wochen mit einem HWI stationär in die Kinderklinik eingewiesen, er hat dort eine Woche lang mit mir gelegen und IV eine zweifach-Antibiotika-Therapie bekommen. Im Krankenhaus bekam er dann noch Rotaviren, die ihm üble Schmerzen bereitet haben (wie dann auch mir und der gesamten Familie). Nun hat er jedoch noch immer zuviele Keime (Enterokokken und Coli) im Urin und es stellt sich die Frage, wo die herkommen. Kann da wirklich nur eine Blasenpunktion helfen? Was gibt es da für Risiken? Kann die Verkeimung auch an der Vorhautverengung liegen? Falls ein steriler Urin nach Punktion FÜR die verkeimte Fimose spricht, was passiert dann bei einer OP? Muss mein Sohn intubiert werden? Kann man zeitgleich dann auch den Nabelbruch operieren und wie lange muss ich dann mit einem Krankenhausaufenthalt rechnen (ich stille voll)? Fragen über Fragen... ich danke schon jetzt für Ihre Antwort... Beste Grüsse, Kerstin M.

Mitglied inaktiv - 22.02.2003, 14:29


Antwort auf: Nabelbruch & Fimose

In der Tat sollten wir das ein wenig sortieren. Den Nabelbruch behandelt man operativ im 2. Lebensjahr, weil er sich bis dahin verschliessen kann, Nabelbinden o.ä. helfen definitiv nicht, darum kümmert sich das Gewebe nicht. Einen Harnwegsinfekt kann man sicher mit einer Blasenpunktion ausschliessen. Wenn keiner besteht, bedarf es keiner Behandlung. Ein Harnwegsinfekt in diesem Alter gehört aber mit Ultraschall und MCU abgeklärt. Eine Phimose wird in diesem Alter nicht operiert, da sie normal ist. Ausnahmen wären, wenn das Löchlein so eng ist, dass er nicht pinkeln kann. Das mit der Intubation habe ich nicht verstanden: bei einer Op müßte er das schon (aber das ist ja für sich kein Risiko), aber die ist ja nicht in Sicht. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 22.02.2003