Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Prof. Wirth, vor einer halben woche etwa habe ich mit schrecken die windel meines 16 wochen alten babys geöffnet. sie bestand nur aus schleim und blutbeimengungen ( es war nicht übermäßig viel). daraufhin habe ich die windeln immer wieder genau beobachtet und es waren innerhalb von 2 tagen 2 windeln dabei, die kleine blutfäden beinhalteten, was aber eine sehr geringe menge ausmachte. daraufhin bin in dann direkt zum kinderarzt, welcher rhargarden im analbereich feststellte. der kinderarzt führte diese blutbeimengungen nun auch auf diese zurück. auf meine frage hin, in wiefern der schleim eine rolle speilen könnte, wurde mir gesagt, dass das durchaus bei vollgestellten kindern mal vorkommen könne(??? stimmt das so, es war nämlich ausschließlich schleim)...es wurde keine weitere diagnostik durchgeführt und ich wurde mit einer pathenolsalbe zur behandlung vertröstet. ich persönlich bin aber nach wie vor skeptisch, ob nicht doch evtl die colits dahinter stecken könnte: mein sohn füllt täglich bestimmt 4-6 windeln, die sehr flüssig und auch eher grünlich sind und das schon immer! zudem hat er oft blähungen und wird schon einige zeit bevor er stuhlgang hat recht zappelig oder fängt an zu drücken. da ich persönlich nicht vor dem ende des 6. lebensmonats mit beikost anfangen wollte wenn es nicht dringend notwendig ist, wollte ich gerne ihr meinung zu dem geschilderten fall hören. kann bei stillkindern die windel ausschließlich aus schleim bestehn? ist das verhalten meines sohnes vor dem stuhlgang normal, oder doch eher eine auffälligkeit? für eine antwort danke ich ihnen vielmals!!!
Entscheidend ist die hohe Stuhlfrequenz. Der Stuhl ist meistens scharf und verletzt die Schleimhaut. Ob es dabei zu einer Dickdarmentzündung kommt (Colitits) oder zu Rhagaden, ist an sich nebensächlich. In der Tat kommen dieser Art Stühle immer wieder vor und können durch Beikost behoben werden. Es gibt keinen Grund, erst mit 6 Monaten damit anzufangen. Die neuen LL (im letzten Ärzteblatt publiziert) empfehlen Beikost ab dem 4. Monat, da es keine Hinweise gibt, dass Allergien bei längerer Stilldauer tatsächlich vermieden werden können. Fisch ist übrigens protektiv. Früher hat man die Einführung von Fisch eher zurückgestellt. Wenn Sie weiter stillen wollen, geht das sicher auch, es wird sich nur wahrscheinlich nichts ändern und es hängt dann von der verlorenen Blutmenge ab, ob sich ein Eisenmangel entwickeln kann. Vielleicht kommt ja auch ein Kompromiss in Frage. Gruss S. Wirth