Mitglied inaktiv
Lieber Prof. Wirth, ich habe schon viel zum o.g. Thema von Ihnen gelesen und vermute, dass meine kleine Tochter (14 Wochen) auch daran leidet. Seit mehr als vier Wochen hat sie Blut im Stuhl, mal mehr, mal weniger, mal frisches rotes, mal etwas brauner - fast immer in Schleim gekleidet, manchmal etwas flüssiger. Der Stuhl ist fast immer grün - mal körnig, mal breiig, mal flüssiger, was eben bei Muttermilch so üblich ist. Ich stille voll. Anfangs waren wir im Krankenhaus, alle Untersuchungen sind gemacht (Invagination, Stuhl- und Blutproben) = alles negativ. Das einzige, das im Ultraschall festgestellt worden ist, ist eine Darmwandverdickung im linken Oberbauch (Jejununm) mit begleitender LKS. Die Die Hb- und Eisenwerte sind im unteren Normbereich. Nachdem wir aus dem Krankenhaus entlassen worden sind, habe ich begonnen wegen Verdacht auf eine Kuhmilchallergie alle Produkte hinsichtlich Kuhmilch strikt wegzulassen, gefolgt vom Weglassen des Hühnereiweisses, von Nüssen und nun auch noch von Fisch. Mein Gefühl sagt mir: es ist keine Allergie, aber ich halte mich weiterhin an diese sog. Diät. Es braucht ja Zeit. Nun zu meiner eigentlichen Frage: sollte sich hinsichtlich einer Allergie nichts ergeben - wie verfahre ich weiter? Meine Ärztin rät dann nächste Woche zu einer Darmspieglung, die ich aber wirklich als allerletztes Mittel in Erwägung ziehen möchte. Sie raten ab dem 5. Monat mit Beikost anzufangen, was bedeutet, dass ich noch weitere drei Wochen mit dem Blut in der Windel leben muss und auch mit der Angst, es könnte was Schlimmes sein und ich lasse zu viel Zeit verstreichen. Was würden Sie in meinem Fall raten? Kann ich unbesorgt (so weit wie möglich) bis Ende Juli mit dem Blut im Stuhl bei unserer Tochter weiterleben und beginne dann mit Beikost oder raten sie nach dem schon recht langen Verlauf auch zu einer Darmspieglung? Wie beginne ich am besten mit der Beikost und wie schnell müsste sich ein Erfolg einstellen? Recht vielen Dank für Ihre Mühe und herzliche Grüße, Sefanie
Eine Darmspiegelung ist dann sinnvoll, wenn man trotz Zufüttern noch Blut im Stuhl findet. Jetzt findet man eine leichte Entzündung mit Eosinophilen. Damit kann man keine andere Konsequenz als ohne Untersuchung ziehen. Wenn das Kind sich normal entwickelt und normal zunimmt (das setze ich voraus), kann man mit vollendetem 4. Monat mit zufüttern anfangen, am besten mit einem Gemüseprodukt, Kartoffel geht auch. Ich sehe keinen weiteren Handlungsbedarf. Das Blut verschwindet in der Regel, wenn der Stuhl fester wird und die Stuhlfrequenz geringer. Ich würde zunächst weiter stillen und die Beikostmenge altersentsprechend erhöhen. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
Gleich noch eine Frage: könnte ich denn trotz Beikost weiterhin stillen? Ich würde so ungern damit aufhören, da wir es sehr genießen. Wenn Muttermilch allerdings in dem Falle nicht das beste für das Kind ist, dann ist dies natürlich kein Thema mehr. Außerdem stehen weitere Impfen an: die zweite Rotaviren- und die erste Sechsfach-Impfe. Sind diese trotz des Blutes im Stuhl möglich oder soll ich damit lieber ein paar Monate warten (was bei der Rotaviren-Impfe zu einer Wiederholung führen würde)? Unsere Tochter ist übrigens putzmunter, hat ein sehr freundliches Wesen, schreit nicht - was ich sagen will: nichts deutet darauf hin, dass es ihr nicht gut gehen würde, weshalb ich mit der Darmspieglung auch so zurückhaltend bin. Das Abpumpen der Mumi und Trinken von Neocate bzw. Althera ging übrigens auch schief, da meine Tochter diese bitter schmeckende Nahrung total ablehnt. Nochmals Danke und viele Grüße, Stefanie
Mitglied inaktiv
Lieber Prof. Wirth, vielen Dank für Ihre schnelll Antwort. Da man ja langsam mit der Beikosteinführung beginnt - wie schnell sollte sich in etwa ein Erfolg zeigen, nach zwei Wochen oder eher nach zwei Monaten? Kann ich trotz des Blutes im Stuhl meine Tochter impfen lassen? Herzliche Grüße, Stefanie
Der Erfolg stellt sich rasch ein, eher 2 Wochen. Gegen Impfen spricht nichts. Gruss S. Wirth