Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Muttermilchinduzierte Colitis / Colitis ulcerosa

Frage: Muttermilchinduzierte Colitis / Colitis ulcerosa

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, Sie sind, wie ich vielen anderen Beiträgen entnehmen konnte, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der muttermilchinduzierten Colitis. Daher erlaube ich mir, Ihnen folgende Frage zu stellen, obwohl eigentlich bei meinem Sohn diesbezüglich noch kein Klinikaufenthalt erforderlich war (aber vielleicht erforderlich werden wird). Ich wäre Ihnen für eine Antwort überaus dankbar. Mein Sohn ist genau 2 Jahre alt. Er wird immer noch intensiv gestillt. Alle Versuche eines vollständigen Abstillens sind bislang gescheitert. An Beikost nimmt er hauptsächlich Gemüse, Fleisch, Nudeln und Kartoffeln (alles in Breiform) zu sich, manchmal auch geringe Mengen Käse. Allerings schätze ich, dass er seinen überwiegenden Energiebedarf immer noch durch Muttermilch deckt. Dass dies kein Idealzustand ist, ist mir bekannt, ich habe es aber noch nicht geschafft, es zu ändern. Nun das Problem: Mein Sohn leidet seit etwa zwei oder drei Monaten immer wieder an schleimigen Stühlen. Einige Male war es schon so, dass er mehrmals täglich (bis zu 6 mal täglich) nur Schleim abgesetzt hat. An zwei Tagen war auf dem Schleim auch Blut zu erkennen, und zwar in Form von winzigen hellroten Blutauflagerungen. Ansonsten geht es ihm immer gut, er ist altersgemäß entwickelt, Größe und Gewicht sind normal. Meine Fragen: 1. Kann das eine muttermilchinduzierte Colitis sein? Evtl. jeweils verursacht durch bestimmte von mir selbst gegessene Nahrungsmittel? 2. Welche Ursache käme sonst in Betracht? Evtl. colitis ulcerosa (ist er dafür nicht zu klein?) Oder Fissuren (woher dann aber der Schleim)? Oder Infektionen (dagegen spricht: Allgemeinbefinden sehr gut)? Nahrungsmittelunverträglichkeit (evtl. gegen Kuhmilchprodukte)? 3. Muss diagnoistisch gleich eine Darmspiegelung gemmacht werden oder welche sonstigen diagnostischen Möglichkeiten gibt es? 4. Wie könnte eine Darmspiegelung bei einem 2-Jährigen, der ständig getillt werden möchte, überhaupt durchgeführt werden? Vielen herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Bevor man über Krankheiten nachdenkt, muss der Junge erst einmal altersgemäß ernährt werden. Irgendwann müssen Sie ja abstillen, also sollten Sie es jetzt tun. Was es nicht gibt, gibt es eben nicht, das ist nur eine kurze Phase der Unzufriedenheit. Ich bin sicher, dass die Symptome verschwinden, wenn er ausreichend Ballaststoffe zu sich nimmt. Eine Darmspiegelung wäre wirklich der falsche Ansatz, so lange es andere Stellschrauben gibt. Sie können das Calprotectin im Stuhl bestimmen lassen, um eine entzündliche Aktivität auszuschliessen. Gruss S. wirth


Mitglied inaktiv

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Nachtrag: Die Symptome treten nur gelegentlich auf, über viele Tage ist der Stuhlgang dann auch wieder normal.


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