Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Muskelhypotonie/Kiss-Syndrom

Frage: Muskelhypotonie/Kiss-Syndrom

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Meine Tochter ist 14 Monate alt und hat alle Anzeichen des Kiss-Syndroms! Ein Kiss-Spezialist bestätigte dieses, forderte aber vor der Behandlung ein EEG, da unsere Tochter einen Reflex zeigt, aufgrund dessen er uns fragte, ob sie gefallen oder gestürzt sei. Die Kinderärztin hat keine Einwände gegen ein EEG, der betreuende Arzt aus dem SPZ hier vor Ort meinte, daß ein EEG keinen Aufschluß bringen würde und daß bei einer Verletzung, durch Sturz oder Fall, mehr auffallen würde, als nur ein Reflex! Von einer anderen Mutter erfuhr ich, daß ein Kollege unseres betreuen-den Arztes von sich aus ein EEG veran- lassen ließ(welches auffällig war, da unrythmisch), ohne daß die Mutter vom Kiss-Syndrom etwas wußte. In dem Fall soll nun Gehirnwasser entnommen werden,da das EEG diesbezüglich doch etwas aussagte!Wie ist es möglich,daß zwei Aerzte aus einer Einrichtung (SPZ) bei Kindern mit gleichen Symtomen (Muskelhypotonie), ein EEG für auf- schlußreich halten, bzw. es ablehnen, da es angeblich nichts aussagt? Wir möchten unsere Tochter so gerne weiter behandeln lassen, jedoch treten wir durch die ablehnende Haltung unseres Arztes (bzgl. eines EEG´s) aus dem hiesigen SPZ auf der Stelle! Das Schlimme ist, daß wir von anderen Müttern wissen, daß selbst Therapeut- innen aus dieser Einrichtung Neurologen aus anderen Städten herbestellen, um ihre Sorgenkinder begutachten zu lassen! Diese werden dann in der Regel an andere Kliniken weiter geleitet, um ent- sprechende Maßnahmen vornehmen lassen zu können! Bspl: Vor Ort konnten durch noch so aufwendige Untersuchungen die Ursachen für die nächtlichen ATEMSTILLSTÄNDE eines Kindes nicht gefunden werden; der dazugeholte Neurologe stellte aufgrund eines Reflexes fest, daß irgendetwas auf das Atemzentrum drückt. Durch eine Kernspintuntersuchung wurde festge- stellt,daß es sich um das Kleinhirn handelte, welches absackt.In 2 Jahren wäre das Kind erstickt- hier vor Ort tappte man, trotz aller Untersuchungen, im Dunkeln. Meine Frage ganz konkret an Sie: welchen Weg würden Sie beschreiten, wenn es sich um Ihre Tochter handeln würde? Wie bekomme ich ein EEG genehmigt, wenn der behandelnde Arzt aus dem SPZ dieses ablehnt? Hochachtungsvoll E.


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Sie werfen jetzt natürlich alles zusammen in einen Topf. Das mit dem Kiss-Syndrom ist so eine Sache, da will ich nicht näher darauf eingehen, es hat mit dem Gehirn ja nichts zu tun, sondern wenn, dann mit der Halswirbelsäule. Insofern ist das EEG nicht aussagefähig, da es ja nur ganz grobe Informationen über die elektrischen Wellen des Großhirns gibt. Trotzdem hätte ich auch nichts dagegen. Man darf nur nicht denken, dass bei einem Normalbefund alles in Ordnung wäre. Eine Muskelhypotonie ist ja nicht typisch für ein Kiss-Syndrom und vielleicht wäre daher eine kinderneurologische Untrersuchung wirklich sinnvoll. Was die SPZ-Ärzte angeht: es ist wie überall, es gibt eigenwilligere und offenere, absolut ist in der Medizin fast nichts. An Ihrer Stelle würde ich zu einem anderen gehen, er kann ja nicht der einzige in Ihrer Umgebung sein. Gruß S. Wirth


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