Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Morbus Hirschsprung

Frage: Morbus Hirschsprung

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Guten Abend, meine 2 Jährige Tochter hat seit einem guten halben Jahr Probleme die WIndel zu füllen. Es wurde in diesem halben Jahr immer schlimmer. Sie drückt so stark dass sie ganz rot wird, weint dabei und ist danach ganz verschwitzt. oft kommt dann garnichts oder harter oder weicher Stuhl. Wir ernähren sie schon perfekt und geben ihr Laktose. Manche Tage geht es gut manche Tage geht es extrem schlecht, dann bekommt sie einen Einlauf oder Zäpfchen.´Nun soll sie eine WOche in die Klinik um einen M.Hirschsprun, ev. Darmriss etc auszuschließen. Meine Frage nun: Wie genau wird bei einer solchen Darmspiegelung vorgegangen? WIe wird der Darm entleert? Sie wird jetzt schon panisch wenn nur irgendwer an ihre WIndel will. Ich habe Angst, dass sie durch den Klinikaufenthalt noch panischer wird und ev. einen seelischen Schaden entwickelt. WIe kann sie je lernen normal auf Toilette zu gehen? Sie hat ja jetzt schon Angst davor die WIndel voll zu machen. Kann man solch eine Untersuchung ambulant machen? Ich bin zur Zeit sehr verzweifelt wegen dieser ganzen Geschichte. Es ist sehr aufreibend wenn sie an manchen Tagen den ganzen Tag weint und drückt. Meine Grosse Tochter war schon ein Kind das viel im Krankenhaus war..daher bin ich vielleicht auch etwas übersensibel. Sollte ich mir eine zweite Meinung einholen? Liebe Grüße, Kathrin


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Wenn Sie jetzt nichts verschwiegen haben, ist das vorliegende Problem kein Grund für eine stationäre Aufnahme, schon gar nicht für eine Woche. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt eine habituelle Obstipation vor. Sie müssen konsequent den Stuhl weich bekommen, entweder mit Lactulose (nicht Laktose) 3 x 2 El oder Polyethylenglykol 0,8 g/kg und Tag in 2 Dosen, dann ein Belohnungsprinzip aufbauen, d.h. jeder Stuhl wird mit einer Winzigkeit belohnt und so wird versucht, einen Rhythmus zu erzeugen. Wenig rektale Manipulation (nur, wenn es gar nicht anders geht), das muss von oben gesteuert werden. Dazu viel Flüssigkeit und schlackenreiche Kost. Wenn es nicht geht oder ein Anhalt für eine organische Ursache vorliegt, muss man natürlich abklären, z.B. einen Kontrasteinlauf vom Darm usw. Eine Darmspeigelung steht an letzter Stelle. Gruss S. Wirth


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