Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

labiler Stoffwechsel

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: labiler Stoffwechsel

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, ich möchte Sie bitten mein Verständnis über die Stoffwechselprobleme meines Sohnes zu überprüfen: Mein Sohn (knapp 7 Jahre alt) hat seit seinem 4. Lebensjahr einen labilen Stoffwechsel. Es begann mit Unterzuckerungen am Morgen, die immer phasenweise auftraten. Nach einem mehrtägigen Klinikaufenthalt konnten diverse Stoffwechselerkrankungen ausgeschlossen werden. Als Diagnose erhielten wir „ketotische Hypoglykämie aufgrund einer zu raschen Erschöpfung der Gluconeogenese“. Dies würde bei sehr schlanken, muskelarmen Kinder ab und zu mal vorkommen. Durch geeignete Ernährung hatten wir das längere Zeit im Griff. Dann veränderte sich der Stoffwechsel. Es scheint, dass der Körper schneller in den Fettstoffwechsel übergeht, um die Energieversorgung aufrecht zu halten. Folgen durch die große Menge an Ketonkörpern sind Kopfweh, Bauchweh, Schwäche und auch acetonämisches Erbrechen, das uns auch schon Klinikaufenthalte eingebracht hat. Morgens riecht der Atem häufig nach Obstessig. Leider kommt es auch tagsüber zu diesen „Schwächeanfällen“, die durch kurzfristige Nahrungszufuhr beendet werden können. Der BZ ist dann normal (wir haben ein Messgerät). Wir versuchen unserem Sohn geeignete Lebensmittel mit in die Schule zu geben, damit er in der Frühstückspause und auch zwischendurch genug zum Essen hat. Ist meine Einschätzung richtig, dass die schnelle Übergang in den Fettstoffwechsel die Probleme bereitet? Bei kürzlichen Blutuntersuchung wurden normale Blutwerte festgestellt, bis auf der GOT-Wert, der sich leicht erhöht zeigt. Dieser war bisher bei jeder Blutuntersuchung leicht erhöht. Könnte es sein, dass die Leber aus diesem Grund nicht ausreichend arbeitet? Der Kinderarzt möchte in naher Zukunft wiederholt diesen Wert kontrollieren und dann ggf. behandeln. Vielen Dank für eine Einschätzung und freundliche Grüße, trend


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Das Problem ist zu komplex, als dass ich mit den Informationen kompetent darauf antworten kann. Zum SGOT-Wert: Der SGOT-Wert hat sicher nichts mit einer eingeschränkten Leberfunktion zu tun, er ist isoliert erhöht meistens nicht von wesentlicher pathologischer Bedeutung. Die Stoffwechselsituation ist allerdings eigenartig. Wenn es die Ketoseneigung sein sollte, ohne weitere Erkrankung, sollte es eigentlich mit dem Schulalter besser werden. Gruss S. Wirth


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