Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

kuhmilchassoziierte Kolitis?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth
Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: kuhmilchassoziierte Kolitis?

mutti-2015

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Sehr geehrter Herr Prof. Wirth, Bei meinem gestillten Sohn (4,5 Monate, korrigiert 3,5 Monate) traten mit ca. 2 Monaten Blutfäden im Stuhl auf. Daraufhin wurde er zwecks Abklärung stationär aufgenommen, im Ultraschall sowie den entnommenen Blut- und Stuhlproben konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden, so dass eine kuhmilchassoziierte Kolitis vermutet wurde. Da das Blut auch nach einigen Wochen noch nicht verschwunden war, wurde mir eine kuhmilchfreie Ernährung "verordnet". Für den Fall, dass zugefüttert werden muss, sollte Neocate gegeben werden. Ca. 3-4 Wochen nach der Ernährungsumstellung verschwand das Blut komplett, gleichzeitig verringerte sich die Stuhlfrequenz deutlich. Meine Fragen hierzu: 1. Ist durch das Verschwinden des Blutes die Kuhmilchunverträglichkeit nachgewiesen? 2. Muss zum Zufüttern oder für den Fall, dass ich abstille, unbedingt Neocate oder eine andere Spezialnahrung verwendet werden? Mein Sohn trinkt Neocate nämlich gar nicht! Mit freundlichen Grüssen


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Das muss ein Missverständnis sein: es handelt sich um eine Muttermilch-assoziierte Kolitis. Die Ursache kennt man nicht und wenn man Beikost gibt, sind die Symptome weg, siehe auch hier zahlreiche Beiträge im Forum. Neocate ist wenig sinnvoll, normale Beikost kann ab dem vollendeten 4. Lebensmonat zugefüttert werden. Eine Kuhmilallergie ist keineswegs nachgewiesen. Gruss S. Wirth


mutti-2015

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Vielen Dank! Ich hätte aus Ihren älteren Beiträgen auch eher eine muttermilchinduzierte Kolitis vermutet, aber im Arztbrief der Klinik ist tatsächlich der Begriff der kuhmilchinduzierten Kolitis verwendet worden. Das "Zufüttern" war etwas unglücklich ausgedrückt, damit war eigentlich der Fall gemeint, dass zusätzlich zum Stillen Milchnahrung gegeben würde (was bei uns aufgrund Milchmangel abends manchmal der Fall ist). Hier kann also auch ganz normale Milchnahrung bzw. später auch normaler Milchbrei verwendet werden?


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Ich würde erst mal mit Beikost anfangen, ansonsten vielleicht sicherheitshalber eine HA-Nahrung verwenden, aber gesichert ist das nicht. Gruss S. Wirth


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