Mitglied inaktiv
Schon seit längerem habe ich den Verdacht, unser Sohn (15 Wochen) könnte an KISS leiden. Er überstreckt sich beim Aufnehmen immer extrem nach hinten, hält den Kopf in Rückenlage immer etwas schief nach rechts und kann seit längerem absolut nicht mehr einschlafen tagsüber. Nachts schläft er bis zu 9 Stunden problemlos durch. Am Tag muss man ihn im Fliegergriff herumtragen, damit er schlafen kann. Kaum legt man ihn hin, beginnt er zu schreien und kann sich kaum mehr beruhigen. Zudem bevorzugt er die linke Körperseite mehr als die rechte. Er kann sich über die rechte Schulter bereits ab und zu drehen, über links allerdings nicht. Könnten das Hinweise auf KISS sein oder woran liegt es, wenn ein Kind nachts ohne Probleme alleine ein- und durchschlafen kann, tagsüber jedoch kaum Schlaf findet. Vielen Dank und freundliche Grüsse
Solche Kinder gab es schon immer, Assymmetrien sind ja bis zu einem gewissen Grad normal. Heute wird dann das KISS-Syndrom bemüht, wissenschaftlich allerdings nicht klar definiert. Wenn ein Kind nachts schläft und tagsüber nicht, spricht das doch eigentlich gegen eine organische Störung. Also müssen andere Faktoren eine Rolle spielen. Zum Untersuchungsbefund kann ich nichts sagen (den müßte der Kinderarzt bewerten), nur dazu, dass ich den Jungen tagsüber sicher nicht im Fliegergriff herumtragen würde. Die Steigerung besteht dann darin, dass Eltern mit dem Kind im Autositz ums Viereck fahren müssen, damit das Kind einschläft. Ich warne immer vor solchen Ritualisierungen, da sie sehr schlecht wegzubekommen sind. Wenn man ihm eine angenehme Schlafatmosphäre mit Abdunkeln und Ruhe im festen Rhythmus schafft, dann muß er sich mit sich selbst arrangieren und diese auch annehmen. Es hängt dann viel von Ihnen ab, wie Sie mit der Situation umgehen, das kann ich nicht gut beurteilen. Aber in der Regel wird auf Schreien zu früh reagiert, durch diese dann entstehende perpetuierte Unruhe kann dann kein Rhythmus entstehen. Auch Einschlafen ist manchmal anstrengend, weil mit einer Befindlichkeitsstörung verbunden. Gruß S. Wirth