Frage: KH-Aufenthalt und MRT-Befund

Sehr geehrter Prof. Wirth, wir sind heute aus dem Klinikum entlassen worden, mit einem vorläufigen MRT-Befund unseres Sohnes (24 Monate), den ich gerne von Ihnen erklärt haben möchte. Unser Sohn war 4 Tage wg. sensomot. Retardierung und Gleichgewichtsstörungen beim Laufen stationär aufgenommen worden.(Seine Retardierung liegt hauptsächlich auf der linken Körperseite). Seh´und Hörtest ohne Befund, sowie auch das EEG ohne Befund waren. Heute sagte man uns, er hätte eine Kl. Zyste im Gehirn, wir müssten uns aber keine Sorgen machen...machen wir uns aber...vielleicht daher seine Laufschwierigkeiten und sein wackeliges Gehen. Hier nun der vorl. Befund, vielleicht können Sie uns ja unsere Angst nehmen, oder etwas empfehlen: Sollen wir uns eine 2. Meinung einholen? MR-Schädel: normale Weite der äußeren Liquorräume; Schädelassymetrie; Kleine Arachnoidal-Zyste tempopolar rechts mit Impressionseffekt; Noch nicht völlig durchgereiftes fontales Marklap? (oder so ähnlich...), jedoch kein Hinweis für aktive Entmarkung. Vielen Dank für Ihre Hilfe und ein schönes Wochenende.

Mitglied inaktiv - 08.11.2002, 00:14


Antwort auf: KH-Aufenthalt und MRT-Befund

Eine Arachnoidalzyste ist eine angeborenen Veränderung (letzlich Fehlbildung), in der Hirnwasser "gespeichert" wird. Sie kann völlig unauffällig sein, kann aber auch andere Hirnstrukturen verdrängen. Das kann ich jetzt ohne Bilder nicht beurteilen. Ich würde aber, wenn der schriftliche Befund vorliegt, mit einem Neuropädiater diese Befunde besprechen, da man außer einer Drainage (wenn der Druck erhöht wäre, was nicht so klingt) nichts machen kann. Wenn Sie dann nicht überzeugt sind, können Sie immer noch woanders fragen. Ein Notfall ist das nicht. In der Regel unternimmt man nichts und kontrolliert in regelmäßigen Abständen, ob sie größer wird. Das Kind muss seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert werden und in Fachkontrolle bleiben. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 08.11.2002