Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Wirth, erst einmal ein ganz dickes Lob für Ihr Formum - sie machen das wirklich super. Nun folgendes: Meine Tochter 4,5 Jahre - wurde mit 14 Monaten operiert - Diagnose damals - ventralisierter Anuns. Der Anus wurde versetzt - ein stück des Darm entfernt. Danach wurde sie noch ca. 4 Monate bougiert - einmal die Woche ohne wirkliche Besserung. Aufgrund des schweren Traumas was sie daraufhin hatte - haben wir dann im Jan. 2004 die Klinik gewechselt. - Es wurde dann auch besser - unter Vollnarkose wurde der Schließmuskel geteste - war zum damaligen Zeitpunkt nicht komplett intakt.- Heute: ca. alle 3 Monate gehen wir zur POPO-Sprechstunde; dort wird per Ultraschall der Darm untersucht. - läuft ganz gut. Sie muss weiterhin ca. 3 mal in der Woche einen Einlauf bekommen. - Konnte aber seit der damaligen OP den Stuhl nicht ganz halten. Große Portionen ja - aber sie hat immer wieder geschmiert. - Jetzt seit ca. 5 Monaten (sie war trocken- also machte kein Pipi in die Hose) macht sie immer wieder Pipi in die Hose - meist nicht so, dass die Hose komplett nass ist - eher "tröpfchen" - der behandelnde Arzt meinte es könnte evtl. mit der Stuhlinkontinenz zusammen hängen - ich soll beobachten ob es mehr passiert wenn der Darm voll ist oder aber ob es auch passiert wenn der Darm leer ist. - Nun macht sie aber Pipi in die Hose egal ob der Darm voll oder leer ist. Ich dachte erst es wäre so eine "Phase" - habe darauf geachtet, dass sie nicht zu kurz kommt. - Große Veränderungen gab es in ihrem Umfeld auch nicht - und auch die Kindergärtnerinnen können es sich nicht erklären. - Meine Frage wäre: Wie weiter - soll ich bei der nächsten Popo-Sprechstunde darauf bestehen, dass dies genauer untersucht wird - oder soll ich es noch abwarten ob es sich von allein wieder regelt. Wenn ich die kleine Frage sagt sie immer - sie weiss nicht warum sie Pipi in die Hose gemacht hat. - Mit ihr schimpfen kann ich ja auch nicht wirklich - ich weiss ja nicht ob sie was dafür kann. Es wäre wirklich eine Erleichterung wenn sie mir einen guten Rat geben könnten. Denn es belastet nicht nur mich - sondern wahrscheinlich auch Marie. Vielen Dank im voraus Dancelight1990
Man muss davon ausgehen, dass hier eine Analatresie mit ventraler Fistel vorlag bzw. eine "Schwachform" davon. Offenbar wurde der Sphincter bei der Operation nicht ganz funktionell hergestellt (was oft der Fall ist). Sie sollten darauf achten, dass keine Verstofpung besteht, man sollte auf einen Einlauf verzichten können. Vielleicht sollten Sie einen Versuch mit Movicol machen, damit klappt die Stuhlentleerung eigentlich immer. Das weitere Problem ist, ob eine organische störung im Rückenmark vorliegen könnte (tethered cord), was sich auf die Blasen- und Mastdarmfunktion auswirken könnte. Daher sollte man das Einnässen schon abklären. Wenn das nicht der Fall ist, müßte man versuchen, mit einem Belohnungsprinzip der Sache Herr zu werden. Gruss S. Wirth