Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

ING

Frage: ING

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Sehr geehrter Dr. Wirth, Mein Sohn ( fast 8 Monate) hat links ein erweitertes Nierenbecken Grad 3. Vor knapp 7 Monaten wurde die erste Nierenszintigraphie durchgeführt, die lt Arztbrief keine urodynamisch relavante Stenose ergab. Seitenverteilung 40 % links zu 60 % rechts. Eine danach durchgeführte MCU war o.B.Wir erhielten die Auflage, bei Fieber sofort den Urin kontrollieren zu lassen, um einen evtl Harnwegsinfekt nicht zu verschleppen und in 6 Monaten wieder zum ING zu erscheinen. Die Hoffnung ist, dass sich die Erweiterung ohne chirurgischen EIngriff verwächst. Nun steht die Zweite ING an. Infekte sind nicht aufgetreten, unser Sohn entwickelt sich völlig altersgerecht. Jetzt meine Fragen: In der Klinik wird J-123-Jodhippuran eingesetzt. Ich habe gelesen, dass vom Einsatz dieses Radiopharmakoms mittlerweile abgeraten wird.(Hohe lokale Strahlenexposition). Wie ist Ihre Einschätzung dazu? Zu der Seitenverteilung sagte man uns damals, dass die noch normal wäre. Jetzt lese ich aber vermehrt, dass ab einer Leistung kleiner 40 % schon operationsbedarf besteht. Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken, ob sich die Niere innerhalb des halben JAhres dramatisch verschlechtert haben könnte? Sonographisch läßt sich eine leichte Verbesserung der Erweiterung erkennen, aber die gibt natürlich keiene Aussage über die Funktion. Wann raten Sie zu einer Operation? Würde man eine dramatische Verschlechterung der Nierenfunktion am Zustand des Kindes erkennen? Die Untersuchung wird stationär durchgeführt. Wir müssen einen Tag vor der Untersuchung morgens ins Krankenhaus, irgendwann nachmittags bekommt mein Sohn den i.V.Zugang und am nächsten Morgen wird mit der Wässerung begonnen. So war es beim letzten Mal. Mir erscheint diese Vorgehensweise als unnötig belastend für mein Kind. Bei 4 Patienten und jeweils einer Begleitperson im Zimmer herrscht immer Unruhe. Außerdem ist mein Sohn sehr aktiv (krabbelt und steht). Dem Bewegungsdrang kann man ja nicht gerecht werden, wenn er einen Zugang mit Perfusor hat. Die Untersuchung selbst wird grundsätzlich ohne Sedierung gemacht...Das letzte Mal wurden schon Gewichte eingesetzt. Für mich ist es eine furchtbare Vorstellung ihn gegen seinen Willen auf dem Rücken liegend 30 min oder länger zu fixieren. Das geht ja nur mit Gewalt, und ich habe Angst dadurch sein Vertrauensverhältnis zu mir zu zerstören. Wie werden diese Untersuchungen bei Ihnen gehandhabt? Teilstationär ginge doch sicher auch? Kann man da irgendwie Einfluß drauf nehmen ( evtl über KRankenkasse oder das Bett, dass sonst verrechnet würde privat bezahlen) ? Entschuldigen Sie bitte den langen Text und die vielen Fragen, aber je näher der Termin rückt, destro größer werden meine Sorgen und Ängste.Vielleicht können Sie mir ja helfen. Herzlichen Dank für Ihre Mühe, freundliche Grüße Mia


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Fachlich ist an sich die MAG3-Clearance, also die seitengetrennte Isotopenclearance die Methode der Wahl. Die Op-Indikation wird vom Verlauf abbhängig gemacht, das läßt sich schlecht absolut sagen, aber unter 40% wäre sicher eine Überlegung. Die Art der Durchführung ist offenbar lokal sehr unterschiedlich, wir machen es tatsächlich teilstationär und in Sedierung. Das müßte man vor Ort besprechen. Gruss S. Wirth


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