Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Infussion nicht durch Vene sondern in Kopf gelaufen

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Infussion nicht durch Vene sondern in Kopf gelaufen

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Guten Abend, ich versuche meine Geschichte kurz zu schreiben. Mein Sohn, 4 Monate alt, wurde vor 2 Wochen ins KH eingewiesen mit Durchfall. Es wurden Adenoviren nachgewiesen. Eine Woche später erlitt er im KH nochmals einen Einbruch und es wurden vor ein paar Tagen Rota-viren nachgewiesen. Eigentlich schlimm genug da er sich diese erst im KH zusätzlich geholt hat. Er hat viel an Gewicht verloren und wird deshalb jede Nacht an den Tropf gehängt. Mittlerweile musste man ein drittes Mal einen Zugang legen. Letzte Nacht muss dabei aber was schief gegangen sein. Als ich heute morgen ins KH ging und meinen Kleinen im Bett sah liefen mir erst mal nur die Tränen. Er hat eine riesige Beule am Kopf und die eine Gesichtshälfte war incl Auge total geschwollen. Man könnte auch sagen er hatte noch einen Kopf auf seinem Kopf. Das sah wirklich schrecklich aus. Man erklärte mir dass die Infussion in der Nacht nicht durch die Vene lief sondern ins Gewebe im Kopf. Gleichzeitig versicherte man mir das man schon alle 15-30 min nach dem Kleinen geschaut hätte, man hat es nur nicht gleich erkannt. Weder den Schwestern noch den Ärzten war das offensichtlich wichtig genug um mich wenigestens anzurufen oder mich zu informieren. Ich stand wie gesagt am Bett und war schockiert, da ich ja nichts davon wusste. Es wurde dann gesagt dass das schon immer mal passieren kann und auch keine Nachfolgen hätte. Das kann ich mir beim Anblick meines Sohnes grad nicht vorstellen. Die Schwester kam dann noch rein und scherzte: "Na mein kleiner quasimodo". Ich fand das nicht sehr witzig. Ist das wirklich so eine Lappalie? Ich habe große Angst das es da doch später Probleme gibt. Wird das nochmal sonographiert o.ä.? Ich war eh schon bedient als man mir vor ein paar Tagen sagte dass er jetzt noch zusätzlich die Rota-viren hat. Ich habe mittlerweile das Gefühl immer wenn seitens des KH was schief geht wird erst mal runtergespielt. Ich mache mir langsam Sorgen ob mein Sohn dort gut aufgehoben ist. LG Nati


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Leider ist das Beschriebene eine nicht seltene Komplikation einer Infusion, die auch an anderen Stellen auftritt. Die Gefäße der Kinder sind klein und können schnell platzen. Trotz sorgfältiger Überwachung ist dies nicht immer zu verhindern. Wenn keine Schädigung an der Eintrittsstelle auftritt, wird die Flüssigkeit innerhalb von 24 Stunden resorbiert und es normalisiert sich rasch. Eine sonographische Untersuchung hilft nicht weiter. Die Flüssigkeit ist nicht in den Kopf gelaufen sondern in das weiche Gewebe. Es bleiben keine Folgen. Gruss S. Wirth


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hallo, ich weiss wie es dir geht,ich habe das gleiche mit meinen sohn durch als er klein war.die schwestern hatten ihn ans bett fixiert damit er nicht an die infusion kann.sie wollten mich kurz vor dem zimmer abpassen,hat aber nicht geklappt,den schock hatte ich weg. aber ich denke ich kann dich beruhigen,nach etwa 2 tagen war die beule weg und es ist nichts zurückgeblieben.mein sohn ist heute 11 jahre alt. lg


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Vielen Dank erst mal für die Antwort. Ich hätte dazu noch folgende Fragen: Die Eintrittstelle am Kopf ist sehr deutlich sichtbar. Es ist ein ca. 1,5cm langer dunkelroter harter Knubbel Das schaut so aus als wäre die Nadel abgebrochen und würde noch stecken - ich weiß, tut sie bestimmt nicht, aber sieht so aus. Die Kopfhaut hat sich an zwei Stellen so gedehnt das man weiße dicke Striche ohne Haare sieht. Und das einzige was nach 24 Stunden nicht mehr zu sehen war, ist das geschwollene Auge. Der Kopf sieht immer noch schlimm aus. Wieviel Tage kann es dauern bis die von mir beschriebenen Zustände wieder weg sind, bzw. ab wann wäre es nötig das noch mal zu kontrollieren? Ich mach mir einfach nur Sorgen um meinen Kleinen... Danke und liebe Grüße


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Hmm...,so stark war das bei uns nicht ausgeprägt.ist er noch im kh?was sagt der KA dazu?Wie reagiert der Kleine wenn die stelle berührt wird? vielleicht hilft etwas kühlen,schreib bitte wie es weiterging.LG


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Zu dem "Knubbel" muss sich das Klinikspersonal äußern, das kann ich ohne Kenntnis des Befundes nicht beurteilen, der Rest wird sich in den nächsten 24 Stunden deutlich bessern. Gruss S. Wirth


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