Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, ich habe eine kleine Odysee mit meiner Tochter seit Donnerstag nun hinter mir und mich beschäftigen einige Fragen. Meine Tochter (nun 4 Monate) hat schon immer dunkelbraunen glibberigen Stuhl, zumindest immer dann, wenn sie Muttermilch bekam. Ab und zu musste ich zufüttern mit einer HA-Nahrung, dann war er "normal". Nun habe ich aus gesundheitlichen Gründen abstillen müssen (meine sonst eher schwache Allergie wurde plötzlich sehr stark) und ich ersetzte von Tag zu Tag mehr Muttermilch durch HA-Nahrung. Es war alles normal, der Stuhl war fester und nicht so glibberig und auch nicht so dunkelbraun. Doch dann musste meine Tochter plötzlich nach der Mahlzeit (oder schon währenddessen) in die Windel machen und zwar richtig viel und wieder glibberig/schleimig. Irgendwann war dann Blut dabei. Im Krankenhaus, wo ich sie hinbrachte, meinte die Ärztin dann da sei eine Infektion im Anmarsch, Temperatur war 37,7 Grad, sie meinte unbedenklich, gab mir Oralpädon und Perenterol mit nach Hause. Das war Donnerstag. Freitag Morgen sollte ich dann zu meinem Kinderarzt gehen, was ich auch tat. Aber durch das Perenterol war der Durchfall zeitweise weg und da wohl von der vorhergegangenen Untersuchung ein wenig die Haut am Po einriss, meinte mein Kinderarzt das sei nur der Riss, der das Blut verursacht und die Kleine sei ansonsten gesund. Allerdings sah er sich weder die mitgebrachte Kotprobe an noch sonstwas. Samstag Morgen war dann wieder der Stuhl voller Blut, aber dunkles Blut, konnte also nicht frisch vom Po stammen, ich schaute nach und der Riss war auch weder zu sehen noch blutete er. Ich also wieder ins Krankenhaus, wo man zwar meine Tochter untersuchte, aber wieder der mitgebrachten Windel inklusive Kotprobe keinerlei Beachtung schenkte. Es hiess dann es sei ein Infekt, die Temperatur hatte schon 38,5 Grad. Ich bekam dann statt Perenterol ein Mittel, das irgendwie Lactobazillus GG oder so ähnlich heisst, das wäre besser und es hiess wenn sie erbrechen würde oder der Durchfall schlimmer werden würde müsse sie stationär behandelt werden mit Infusionen. Heute Nacht stieg das Fieber dann auf 39,9 Grad, ging aber mit einem Zäpfchen sehr schnell wieder runter und heute hat sie sogar gar kein Fieber mehr. Ich äusserte die Vermutung, dass meine Muttermilch evtl. nicht so verträglich ist und beschrieb den glibberigen Stuhl und der Arzt meinte, da ich ohnehin nur noch eine Mahlzeit pro Tag geben würde davon solle ich sie mal ganz weglassen. Allerdings ist nun der Stuhl natürlich immernoch glibberig/schleimig, da sie ja diesen Infekt hat. Entschuldigen Sie bitte den Roman, aber für meine Fragen ist es wohl wichtig den Hintergrund zu kennen. Wieso untersucht denn niemand (es waren ja mittlerweile 3 verschiedene Ärzte) den Kot, wenn es doch heisst es sei eine Infektion, aber ob nun bakteriell oder Virus weiss man nicht?? Ich denke es wäre wichtig zu wissen wieso sie Durchfall hat. Zumal es hiess sowas sei gefährlich und dass sie ins Krankenhaus muss wenn es anhält. Was füttere ich ihr denn am besten? Sie bekam die ganze Zeit HA1 von Alete, angerührt mit ein wenig aufgelöstem Oralpädon. Meine Tochter trinkt weder Tee noch sonst etwas, nur Milch nimmt sie an. Gibt es irgendwas, was ich zusätzlich gegen Durchfall machen kann? Habe schonmal etwas von einer Karottensuppe gelesen und da sie nun 4 Monate alt ist dürfte das doch eigentlich gehen? Da meine Tochter schon von Geburt an sehr mit Blähungen zu kämpfen hat rühre ich normalerweise ihre Nahrung mit ein wenig Bauchwohltee an (Fenchel, Kümmel etc.). Sollte ich den besser weglassen? Sie bekommt sowieso Sab Simplex Tropfen, da es leider ohne gar nicht geht. Könnte das nicht das Rotavirus sein, was meine Tochter hat? Es wäre wirklich mehr als nur hilfreich, wenn Sie mir ein wenig weiterhelfen könnten! Ich werde zwar morgen wieder den Kinderarzt aufsuchen, aber irgendwie habe ich die Befürchtung, dass es wieder nur ein Rundlauf von Pontius zu Pilatus wird ohne dass meiner Tochter geholfen werden kann! Vielen Dank schonmal für Ihre Hilfe! Christine
Bis jetzt kommt mir die Vorgehensweise ziemlich schlüssig vor. Es sieht zunächst aus wie eine Infektion. Der Erreger ist für die Behandlung relativ egal. Wenn es nicht besser wird, sollte der Stuhl allerdings untersucht werden. Sie erwähnen die Frequenz nicht. Zu Durchfall gehört auch eine erhöhte Stuhlfrequenz. Es spricht nichts dagegen, die Milch mit Karottensuppe z.B. 1:1 zu mischen, das macht den Stuhl fester. Sie sollten die Vorgehensweise mit dem Kinderarzt besprechen. Er muss die Anzahl der Stühle und die Konsistenz sowie die Menge wissen und ob immer Blut dabei ist. Eine Gefahr besteht dann, wenn der Säugling zu viel Wasser über den Stuhl verliert. Bei längerem echten Druchfall sollt er eine Stuhlprobe untersuchen. Medikamentös ist LGG hilfreich, ev. auch Tiorfan, wenn es so nicht weggeht. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort! Heute Morgen waren wir beim Kinderarzt, es war allerdings nur die Vertretung da. Ich habe eine Kotprobe abgegeben und sie wurde nun auch eingeschickt, damit geklärt werden kann ob es nun bakteriell ist oder ein Virus, zumal noch die Vermutung im Raum steht, dass es eine Milcheiweissunverträglichkeit sein könnte, wobei das Fieber eher für einen Infekt spräche laut Arzt. Wir haben nun weiterhin Oralpädon bekommen und zusätzlich Lacteol statt LGG. Der Flüssigkeitshaushalt meiner Tochter ist in Ordnung, ich verdünne auch ihre Milch ein wenig, damit sie mehr Flüssigkeit zu sich nimmt. Stimmt, ich hatte vergessen die Frequenz zu erwähnen. Sie hat ca. 5-6 Mal am Tag Stuhlgang. Der ist immer schleimig, übelriechend und mal ist mehr und mal weniger Blut darin enthalten. Es ist aber immer welches dabei. Zusätzlich sind solche hellen Kügelchen im Stuhl, die aussehen wie Hüttenkäse nur etwas kleiner. Der Allgemeinzustand hat sich verbessert, es ist sonst alles in Ordnung, nur eben der Durchfall ist sehr hartnäckig. Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe! Christine