Mitglied inaktiv
Lieber Prof. Wirth, wir sind zur Zeit in Argentinien und hier läuft medizinisch alles etwas anders. Meine Tochter (15 Monate)hatte vor 2 Wochen starken Husten und in einer Nacht fanden wir sie plötzlich im Fieberdelirium, sie war nicht mehr ansprechbar und schaute nur schräg an die Decke. Der Notarzt meinte, wir sollten am nächsten Tag ein Röntgenbild von der Lunge machen lassen, da sie auch etwas Atemnot hatte. Nun meine Fragen: 1. Kann man auf einem Röntgenbild erkennen, ob es sich um einer virale oder bakterielle Infektion handelt? Es wurde entschieden, ihr ein Antibiotikum (Clarotrimicina) zu geben. Das Fieber sank nach 2 Tagen für 2 Tage, stieg dann aber immer wieder auf 39 Grad an und es ging ihr nicht besonders gut, es wurde aber nichts unternommen. Nach 2 Wochen bestand ich darauf, dass eine Blutuntersuchung gemacht wird, Ergebnis: 20000 Leukozyten. Ist das sehr viel für so ein kleines Kind? Plötzlich waren alle ganz aufgeregt und sie bekam ein anderes Antibiotikum intramuskulär. Hätte man ihr nicht gleich Blut abnehmen müssen? Kann man davon ausgehen, dass die bakterielle Entzündung in der Lunge ist, wenn sie so starken Husten hat? Es wurde vorher aber auch eine Bronchiolitis diagnostiziert, kann die bakterielle Infektion auch ganz woanders liegen? Ich mache mir große Sorgen, dass sie Schäden davontragen kann, wo quasi diese Infektion über 2 Wochen verschleppt wurde. Jetzt langsam geht es ihr besser, aber sie ist noch sehr quengelig. Vielen Dank!
Ein Röntgenbild kann Aufschluss über das Vorliegen einer Pneumonie geben, aber nicht zwischen einer bakteriellen und viralen Entzündung unterscheiden. Hier lag wohl schon eine bakterielle Entzündung vor. Die Leukozyten sind hoch, aber auch nicht besonders aussagekräftig, man sollte das CRP bestimmen. Man sollte das Antibiotikum lange genug geben, um den Infekt zu beseitigen. Gruss S. Wirth