Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Harnwegsinfektion/MCU

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Harnwegsinfektion/MCU

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter Annalena (18 Monate) lag vor etwa 5 Wochen mit einer Nierenbeckenentzünung im Krankenhaus, wurde da mit Antibiotiker behandelt. Letzte Woche wurden aber schon wieder Bakterien im Urin festgestellt. Mein Kinderarzt hat mich jetzt zu einem Urologen überwiesen. Der hat die Nieren von Annalena geschallt und sprach von 2 Nierennarben auf der rechten Niere. Ist das Schlimm? Morgen muß ich wieder hin und man will ein Kontrastmittel in die Harnwege spritzen um zu untersuchen, ob eine Harnwegsverenung die Ursache ist. Wenn es so sein sollte, muß sie dann wieder ins Krankenhaus, muß sie evtl. operiert werden? Wie wird diese Untersuchung, MCU, ablaufen? Muß Annalena betäubt werden, da sie doch sicher still liegen muß. Was aber so nicht geht, weil sie bestimmt Schmerzen haben wird und weinen wird! Im Krankenhaus hat sie einen "Scheiß-Egal-Einlauf" bekommen. Wird das evtl. auch wieder gemacht? Wie wird die ganze Untersuchung ablaufen und muß ich mir ernsthaft Sorgen über einen erneuten Krankenhausaufenthalt machen? Vielen Dank für die Antworten Michaela und Annalena (die so aber putzmunter ist und nicht krank wirkt!)


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Ihre Kinderärztin hat richtig gehandelt, diese Harnwegsinfekte gehören abgeklärt. Sonst besteht die Gefahr von einer weitergehenden Nierenschädigung. Daß Sie jetzt hier fragen, wie das MCU vor sich geht, wundert mich. Sie müssen doch einwilligen, also muß es der Urologe doch erklärt haben?! Es wird entweder ein Katheter in die Harnröhre geschoben oder die Blase punktiert, das Kontrasmittel hineingegeben und dann gewartet bis das Kind pinkelt. Das ist nicht sehr schlimm, ein bischen unangenehm ist es schon. Aber es gibt keine andere Möglichkeit, eine Narkose braucht man dafür nicht. Wenn kein Reflux besteht, ist ev. eine Antibiotikagabe erforderlich, wenn ja hängt es vom Grad ab, ob man überhaupt eine Op in Erwägung zieht. Gruß S. Wirth


Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Professor, auch meine Tochter hat einen Reflux, Sie ist 4,5 Jahre alt. Seit letzdem Jahr September hat Sie eine Prophylaxe mit Infectorimet erhalten. Wir sollten im Februar diesen Jahres damit aufhören, anfangs hat auch alles gut geklappt. Seit 14 Tagen müssen wir wieder Antibiotikum nehmen, da Sie wieder einen erneuten Infekt gehabt hat. Meine Fragen sind, ist das auf dauer eigentlich nicht schädlich für den Körper und ist es nicht ratsamer diesen in dem Alter zu operieren ? Vielen lieben Dank im voraus Sandra W.


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Es hängt vom Grad des Refluxes ab. In diesem Alter würde ich mein kind mit einem höheren Grad als 2 (also ab 3) operieren lassen. Bei 1 und 2 kann man noch warten. Das Antibiotikum ist an sich ziemlich auf die Harnwege ausgerichtet und nicht sehr problematisch, aber sicher wäre es besse ohne, nur die Infekte schaden auf Dauer eben auch. Gruß S. Wirth


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