Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Wirth, meine Tochter, 6 9/12, wurde vor Weihnachten mit Verdacht auf Blinddarm eingeliefert, was sich aber als falsch herausstellte. Ihre Leberwerte waren um Faktor 10 - 30 erhöht, und sie wurde u.a. auf alle möglichen Infektionen untersucht. Und das E.-B.-Virus gefunden. Im Vordergrund standen aber Gallensteine, von denen einer den Gallengang komplett blockiert hatte , und einige andere in der Gallenblase saßen. Durch die Therapie (Antibiotika und Ursofalk) gingen anscheinend alle Steine ab. In der Sono letzte Woche waren sie nicht mehr darstellbar. Die Gallenwand war jedoch noch verdickt. Die Blutwerte sind mittlerweile wieder fast normal :-) Die Chirurgie würde am liebsten die Gallenblase komplett entfernen, da die Ursache für die Steine nicht gefunden werden konnte. (Zu geringe Flüssigkeitszufuhr könnte allerdings ein Faktor sein.) Die Innere würde lieber weiterhin auf konservative Therapie setzen. Was mir auch sympathischer wäre. Jetzt meine Fragen: 1. Wie wahrscheinlich ist eine Neubildung von Steinen? 2. Wie wahrscheinlich ist, dass wieder einer den Abfluss der Gallenflüssigkeit komplett behindert? 3. Verhindert eine Entfernung dieses Risiko komplett? 4. Wie hoch ist das Risiko, dass die Steine tatsächlich die Gallenblase durchbrechen und zu lebensgefährlichen Komplikationen führen würden? 5. Ist eine chirurgische Lösung tatsächlich sinnvoller? 6. Wie lange muss die Therapie mit den Ursofalk-Kapseln weitergeführt werden? (Der Beipackzettel sagt 6 - 24 Monate, der behandelnde Arzt sprach von eingen Wochen, nachdem sich die Leberwerte wieder normalisiert hätten) 8. Wie oft sollte man welche Kontrolluntersuchungen machen lassen? Auch hier ergaben sich wiedersprüchliche Aussagen von ein- und demselben Arzt. 8. Welche Hintergrunderkrankungen können denn ihrer Erfahrung nach bei kindlichen Gallensteinen vorliegen? (Bei uns anscheinend keine Immunhämolyse, keine prinzipielle Gallenausscheidungsstörungen und Gott sei Dank weder Tumore noch Leukämie) Vielen Dank für Ihre Mühe MfG Anja
Leider lassen sich Ihre Fragen nicht alle im Einzelnen beantworten, da die Ursache nicht bekannt ist. 1. kann ich nicht sagen 2. bei Steinen grundsätzlich gegeben 3. ja 4. die Gallenblase bricht nicht durch, sie kann sich entzünden 5. wenn jetzt keine Steine da sind, ist eine Op nicht erforderlich 6. die Therapie ist nur bei Cholesterinsteinen sinnvoll: wenn keine Steine mehr da sind, kann man sie bald beenden, wenn doch 6 Monate 8. Sonographie zunächst alle 3 Monate 9. Das sind viele, oft findet man die Ursache nicht, eine Fettstoffwechselstörung muss ausgeschlossen werden, weitere haben Sie genannt, eine Sphärozytose wäre noch zu nennen, der Kinderarzt kann sie da weiter informieren. Gruss S. Wirth