Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Entwicklungsverzögerung

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Entwicklungsverzögerung

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Hallo Hr. Prof. Dr. Wirth, ich bin momentan sehr ratlos. Meine Tochter (91/2 Monate alt) bewegt sich wenig. Die Rolle vom Rücken auf den Bauch und rückwärts schafft sie erst seit vier Wochen. Anstalten zu robben oder zu krabbeln macht sie nicht. Sie liegt den ganzen Tag auf dem Rücken, spielt vergnügt vor sich hin, und ab und an wenn es sein muss, macht sie die Rolle auf den Bauch und zurück. War beim KiA deswegen, er hat einen Entwicklungsscheck gemacht, und er meinte sie sei auf dem Stand eines 4-6 Monate alten Babys. Und er meinte, diese Verzögerung sei psychisch bei ihr bedingt. Sie habe eine Blockade im Kopf, die ihr dieses Vorwärtskommen, Weiterkommen immer wieder untersagt. Wir haben jetzt seit drei Wochen KG nach Bobath, zweimal die Woche, doch meine Kleine heult von der ersten bis zur letzten Minute nur. Die KGin ist spezialisiert auf Babys, und auch sie hat nach der zweiten Sitzung mich auf diese Blockade angesprochen. Sie meinte, dass meine Tochter ein Trauma oder Schock erlebt haben muss, so wie sie reagiert. Sie ist acht Wochen nach der Geburt aus dem Maxicosi (70cm) auf die Rolltreppe gefallen. Sie hatte eine Schädelfraktur, die aber über vier Tage in der Klinik auf Gehirnblutungen beobachtet wurde. Es wurde damals nichts entdeckt. Ich versuche und mache, aber ich kann in meine Tochter nicht hineinsehen. Und es stimmt, sie hat zu niemanden vertrauen (nur zu mir und meinem Mann). Alle anderen werden überaus misstrauisch beäugt (auch Verwandtschaft, die sie öfters sieht). Was kann ich nur für sie machen? In der Pekipgruppe werden die anderen nur schärfstens beobachtet, spielen möchte sie mit keinem Baby, kommt eins zu nahe heult sie schon los. Vielen fällt auf, dass sie zu misstrauisch ist und auch keine Freude an Dingen hat, die andere Babys haben, und Leute mit ihrem Blick fast schon durchschaut. KiA meinte auch noch, dass sie geistig zu weit ist. Für ihr Alter viel zu weit. Ich möchte das sie ein freudiges Baby wird und sich wohlfühlen kann. Gibt es in solchen Fällen ein Zentrum oder spezielle Ärzte an die ich mich wenden kann? Bitte geben Sie mir ein paar Tipps. Danke im voraus. Viele Grüße, M.


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Man darf in diesem Alter nicht zu viel Psychologie in die motorische Entwicklung hineininterpretieren. Dieser Bereich der Entwicklung geht an sich relativ automatisch. Sie sollten sie von einem Kinderneurologen/'Entwicklungsneurologen untersuchen lassen, am besten in einem sozialpädiatrischen Zentrum. Unabhängig davon sind Fördermaßnahmen, die sie ja begonnen haben, wichtig. Ob mehr als nur eine motorisch langsame Entwicklung vorliegt, müssen dann die Untersuchungen zeigen. Gruss S. Wirth


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