Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Wirth, ich habe drei Fragen, die zwar nicht akut aber fuer mich doch wichtig sind. Fuer ihre Beantwortung waere ich Ihnen daher dankbar. Meine Fragen resultieren aus den Inkonsistenzen zwischen versch. Laendern und Kinderaerzten beobachte. Und mich wuerde einfach mal interessieren, wie es dazu kommt. Kurz zu Ihrer Information: Wir leben an der amerikanischen Nordwestkueste und haben hier auch ein Baby bekommen. Unsere erste Tochter wurde in Deutschland geboren. Hier meine Fragen: 1. Die Kinderaerzte hier geben generell kein Vitamin D, obwohl es hier im Winter keineswegs heller ist als in Deutschland. Ihre Beguendung: Auch ohne Vit. D sehen sie so gut wie nie rachitische Kinder (wenn dann nur bei Schwarzen Amerikanern) und da den Kindern die Tropfen eh nicht schmecken, kann man ganz auf sie verzichten (generelle Empfehlung der hiesigen pediatric association). 2. Meines Wissens nach (ich stille voll, drum bin ich mir nicht 100%ig sicher) gibt es hier nur eine einzige Sorte Babymilch und nicht all diese 1ner, 2er, Pre und sonstige Milchsorten, die es ja scheinbar in Deutschland gibt. Heisst das, dass die Saeuglingsnahrung hier schlechter ist, oder ist das in D alles nur ein Marketingtrick? 3. In Berlin hat mir seinerzeit anlaesslich der Impfungen meiner Tochter die Kinderaerzting erklaert, dass das Masernvirus ein sogn. Retrovirus ist, der auch nach durchgestandener Krankheit im Koerper aktiv bleiben kann und furchtbare neurologische Spaetfolgen verursachen kann. Als ich jetzt hier anlaesslich der Impfungen unseres Babies nachgefragt habe, sagte mein KA, dass das zwar fuer den Windpockenerreger nicht aber fuer das Masernvirus zutrifft. Welcher KA hat denn nun recht? Als Wissenschaftlerin (nicht med) verunsichern mich solche Inkonsistenzen und ich frage mich, wie es dazu kommt. Ich nehme doch an, dass die Datenlage eindeutig ist, warum sind dann die Infos so verschieden. Meine Fragen sind uebrigens nur einige von vielen solchen Beispielen. Vielen Dank und im Vertrauen auf Ihre kompetente Information, Claudia
Ich werde Ihren Ansprüchen hier nicht gerecht, weil ich mich auf dem amerikanischen Markt nicht auskenne. Man sollte tgl. ca. 400 E Vit. D zuführen, ob das über Tabletten oder Milch oder wie uch immer geschieht ist gleichgültig, möglicherweise ist die Milch stärker angereichert. Selbst unter den bekannten Bedingungen hier sehen wir mehrere rachitogenen Stoffwechsellagen in der KLinik pro Jahr. Die Vielfalt der Milchen müßte nicht sein, da ist viel Marketing. Man hat allerdings mit dem Deutschen Konzept sicher eine weitgehende Optimierung bezogen auf die Muttermilch betrieben und man erreicht damit sicherlich einen optimalen Ernährungsstatus. Dieser ist aber auch mit anderen Mitteln ererichbar, allerdings hängt das auch von der individuellen Intellektualität und dem Willen ab, sich mit Ernährung zu beschäftigen. Bei Masern gibt es eine Spätkomplikation, die SSPE, die selten ist aber immer tödlich verläuft. Daher haben beide recht. Diese Spätfolge kennt aber auch Ihr jetziger Kinderarzt. Gruß S. Wirth