Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Wirth, Vorgeschichte: Meine Tochter (fast 5) hat seit fast zwei Jahre Probleme mit dem Stuhlgang. Mit Pampers hat es immer geklappt, beim Übergang aufs Klo fing es an, dass der Stuhl fester wurde und sie boykottierte das Klo. Der Stuhl ging wenn dann in die Hose, 1 Woche kein Stuhl war fast normal. Der Kinderarzt verpasste ihr einen Einlauf und sie bekam Movicol jun. Das Problem zieht sich fast jetzt 2 Jahre hin. Der Kinderarzt tat es immer mit den üblichen Machtspielchen ab. Jetzt glaubt er (endlich), dass sie eine Engstelle im Dam hat, da uns aufgefallen war, dass sie den Stuhlgang nur im 4-Füßler-Stand mit Popo nach oben drückt. Sie soll jetzt einen Colon-Kontrast-Einlauf im Kinderkrankenhaus bekommen. Meine Frage ist jetzt, da sie durch die Einläufe, etc. so sensibel mit ihrem Popo geworden ist und bei einer Polypen-OP hat sie im OP "randaliert", so dass keine Kanüle gelegt werden konnte und sie mit Gas eingeschläfert werden musste, ob diese Art von Einläufen wirklich nur bei vollem Bewusstsein gemacht werden oder kann man ein Schlafmittel oder Beruhigung fürs Kind verlangen? Meine Kinderarzt meinte, da müsste sie halt mal durch, dann muss man sie halt mal mit 4 Mann festhalten, da würde es nix geben! Sie weint und jammert, schlägt um sich und ist einfach nicht ruhig, so dass man sie mit aller Gewalt festhalten muss. Muss man das Kind dann so quälen??? Oder bemitleide ich mein Kind zu sehr? Es wäre doch für alle Beteilgten einfacher und sogar schneller... Ich bräuchte da mal ihren Rat... Vielen Dank fürs Lesen und Antworten Anja
Sie hat sicherlich keine Engstelle, es wird wie in dem Alter und bei Ihrer Beschreibung in über 90% eine habituelle Obstipation sein. Trotzdem ist die Untersuchung zur aller Beruhigung sinnvoll. Eine Sedierung zu der Untersuchung wird nicht durchgeführt, auch um das Ergebnis nicht zu verfälschen, es wird ja auch die Entleerung beurteilt. Man muss mit Movicol und einem Belohnungsprinzip arbeiten, bei der Dauer sollte auch eine psychologische Begleitung angestrebt werden. Von hinten soll grundsätzlich nicht, nur im Notfall, abgeführt werden. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
Hallo Hr. Prof. Dr. Wirth, wollte Ihnen nur kurz das Ergebnis mitteilen. Den Kontrasteinlauf hat sie einigermaßen gut überstanden (Nach 5 Tagen immer noch Rest-Kontrastmittel im Darm). Leider lagen Sie mit Ihrer Vermutung falsch, der Verdacht auf Morbus Hirschsprung hat sich erhärtet. Jetzt warten wir auf weitere Untersuchungen... Vielen Dank trotzdem Anja