Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, ich habe mich bereits letzte Woche an Sie gewandt wegen des gelegentlich schleimig-blutigen Stuhlgangs meines Sohnes. Unten habe ich den Wortlaut meiner Fragen von letzter Woche noch einmal abgedruckt. Kurz zusammengefasst: Mein Sohn, 2 Jahre, hat immer wieder mal schleimigen Stuhlgang (machmal auch nur Schleim), gelegentlich auch mit Blutauflagerungen. Er wird immer noch überwiegend gestillt und isst sonstige Nahrung nur sehr unregelmäßig. Sie meinten, man solle nicht gleich an Krankheiten denken, sondern zuerst die Nahrung umstellen. Man könne auch das Calprotectin messen lassen. Mein Kinderarzt hat nun das Calprotectin gemessen. Der Wert liegt bei 450 (Normalwert in diesem Labor: bis 50). Sonstige Stuhlwerte normal. Mein Kinderarzt ist nun etwas ratlos, was dies zu bedeuten haben könnte. Er meint, es läge evtl. doch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor. Dementsprechend soll nächste Woche eine Blutentnahme stattfinden. Führt auch diese nicht weiter, soll in der Kinderklinik ein Ultraschall des Darmes gemacht werden. Meine Fragen: 1. Kann der Wert auch wegen der nicht altersentsprechenden Ernährung (immer noch sehr viel Muttermilch) erhöht sein? 2. Kann der Wert wegen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit erhöht sein? 3. Würden Sie auch so vorgehen wie mein Kinderarzt? 4. Würde der Darmultraschall unter Vollnarkose gemacht? Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Hier noch mein Beitrag von letzter Woche: "Mein Sohn ist genau 2 Jahre alt. Er wird immer noch intensiv gestillt. Alle Versuche eines vollständigen Abstillens sind bislang gescheitert. An Beikost nimmt er hauptsächlich Gemüse, Fleisch, Nudeln und Kartoffeln (alles in Breiform) zu sich, manchmal auch geringe Mengen Käse. Allerings schätze ich, dass er seinen überwiegenden Energiebedarf immer noch durch Muttermilch deckt. Dass dies kein Idealzustand ist, ist mir bekannt, ich habe es aber noch nicht geschafft, es zu ändern. Nun das Problem: Mein Sohn leidet seit etwa zwei oder drei Monaten immer wieder an schleimigen Stühlen. Einige Male war es schon so, dass er mehrmals täglich (bis zu 6 mal täglich) nur Schleim abgesetzt hat. An zwei Tagen war auf dem Schleim auch Blut zu erkennen, und zwar in Form von winzigen hellroten Blutauflagerungen. Ansonsten geht es ihm immer gut, er ist altersgemäß entwickelt, Größe und Gewicht sind normal. Fragen: ... "
Der Wert sagt aus, dass eine Entzündung im Darm wahrscheinlich ist. Solche Entzündungen können mit der Muttermilchfütterung zusammenhängen. Das häng von der Stuhlfrequenz und von der Säure des Stuhls ab. Die Ursache ist durch den erhöhten Wert alleine zunächst nicht klar. Er ist aber immer dann erhöht, wenn Blut im Stuhl erscheint, da das Calprotectin im weissen Blutkörper zu finden ist. Da die Ernährung aber nach Ihrer Schilderung nicht altersentsprechend ist, ist es doch nicht nachvollziehber, wenn man invasive Diagnostik macht, bevor man das klar erkannte Problem nicht behebt. Ich habe das schon in meiner ersten Stellungnahme klar formuliert. Stillen Sie ab und ernähren das Kind für das Alter normal: wenn die Beschwerden dann noch da sind, kann man und muss man weitere Untersuchungen machen, aber erst dann. Die fehlende konsequente Umsetzung eines pädagogischen Problems kann man nicht mit einer belastenden invasiven Diagnostik ausgleichen. Eine Ultraschalluntersuchung ist aber kein Problem, dafür wird keine Narkose gemacht. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
Hallo, ich kann beim besten Willen nicht verstehen, dass dein Sohn ernährt wird wie ein Säugling: Er ist 2 Jahre alt! Ehrlich gesagt, finde ich es verantwortungslos, das Kind so ernähren. Du bist die Erwachsene, nicht dein Sohn. Du bestimmst, was er zu essen bekommt, nicht er. Bist du damit überfordert, solltest du dir dringend Hilfe holen und dich an deinen Kinderarzt wenden. Lieben Gruß, Pia-Lotta