Mitglied inaktiv
Hallo Herr Prof. Dr. Wirth, wir sind derzeit sehr sehr ratlos! Im Alter von 3 Wochen wurde bei unserer Tochter der Verdacht auf eine Bauchwandhernie in der Kinderchirurgie bestätigt. Die Hernie liegt direkt unterhalb ihres rechten Rippenbogens und sei nach Aussage des Kinderchirurgs sehr sehr selten. Die Hernie sollte weiter beobachtet werden und wir sollten in 3 Monaten wieder vorstellen. Nun fiel mir zunehmend auf, dass unsere Tochter sich immer mehr nach ihrer rechten Seite verbog, was ich zunächst mit der Hernie "entschuldigte". Nach Tasten des Brustkorbes fiel mir auf, dass etwas mit den Rippen nicht o.k. ist, etwas zusammengewachsen sein könnte oder etwas gänzlich fehlte. Die Diagnosik in der Kinderchirurgie über Röntgenaufnahmen des Brustkorbes ergab dann tatsächlich folgendes: unsere Tochter hat auf ihrer rechten Seite 11 und auf ihrer linken Seite 13 Rippen plus zwei Keilchen. Auf ihrer rechten Seite fehlen die Rippen unten. Sie hat mittlerweile zu dem großen Bogen im Brustbereich einen Gegenbogen im Lendenwirbelbereich gebildet. Nun wurde uns Krankengymnastik nach Vojta empfohlen, die Hernie soll so gelassen werden wie sie ist und wir sollen unsere Tochter in 3 Monaten wieder vorstellen. Nun haben wir gestern mit der ersten Sitzung Vojta begonnen. Ich stelle zunehmend fest, dass sie sich immer mehr verbiegt. Unsere Tochter ist nun 13 Wochen alt, sie wird voll gestillt, trinkt gut, hat normalen Stuhlgang, sie wächst und gedeiht. Nun unsere Sorge: sind die oben beschriebenen Maßnahmen das Mittel der Wahl, sollten wir vielleicht jetzt schon weitere Diagnostik z.B. wegen der beiden Keile in die Wege leiten. Was raten Sie uns bzgl. Diagnostik und Therapie (OP?)? Gibt es Ärzte, die sich auf solche Sonderfälle spezialisiert haben? Was hat unsere Tochter hinsichtlich des aufrechten Gangs zu erwarten? Diese Fragen stellten sich uns erst, als wir in Ruhe darüber nachdenken und sprechen konnten - als wir das Röntgenbild sahen waren wir nur baff und das auf ganzer Linie! Wir stecken voller Fragen und sind total verunsichert. Vielleicht können Sie etwas Licht ins Dunkel bringen. Besten Dank bereits im voraus und herzliche Grüße Flo
Leider kann ich nicht viel helfen, da ich die klinische Situation nicht ausreichend kenne. Es handelt sich ja um eine individuelle sehr seltene Störung, die dann auch individuell behandelt werden muss. Prnzipiell ist die Physiotherapie eine vernünftige Idee. Es spricht auch für den Kinderchirurgen, wenn er zunächst nicht operiereren will. Die Frage ist ja, was er machen soll und was das eigentliche Problem ist. Die Kleine ist ja noch keine 4 MOnate alt. Wenn es zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule käme, müßte man sicher etwas tun. Es ist aus meiner Sicht ratsam zu sehen, was passiert, wenn sich das Kind aufrichtet und mobiler wird. Ich kann mir zur Zeit keinen operativen Eingriff vorstellen, bzw. mir wäre das Ziel nicht klar. Gruss S. Wirth