Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Blutschwämmchen/vasculäre Malformation

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: Blutschwämmchen/vasculäre Malformation

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirth, bei unserem Sohn (16 Wochen) wurde eine vasculäre Malformation (laut Kinderchirurg) bzw. Ein Blutschwämmchen (laut Dermatologe) im Gesicht festgestellt. (neben rechtem Nasenflügel bis unters Auge, Größe ca. 2x1 cm) Es handelt sich nicht um ein "gewöhnliches" Haemangiom, sondern liegt unter der Haut und erinnert an einen blauen Fleck. (Diese Veränderung beobachtete ich vor ca. 5 Wochen das erste mal, da sagte der Kinderarzt, wir wollen abwarten, sieht aus wie ein kleiner blauer Fleck) Jetzt in der Zwischenzeit ist es allerdings größer geworden und das rechte AUge wird schon ein wenig zugedrückt. Wir waren vorstellig beim Kinderchirurg, der sagt ~> Vollnarkose, lasern, stationärer Aufenthalt. Wir haben das ebenfalls bei einem Dermatologen abklären lassen, der wiederum sagt, dass lasern eher die schlechtere Variante ist, da die Gefahr einer Thrombose besteht. Es befinden sich wohl, in diesem Bereich des Blutschwämmchens, Blutgefäße mit direkter Verbindung mit dem Gehirn. Ausserdem wäre es sehr nahe an den Augen, was ebenfalls gegen das Lasern sprechen würde. Er zieht es vor ein MRT zu machen und dann eventuell ein Cortisontherapie zu starten. Wir sind total hin und her gerissen, daher würde uns Ihre Meinung dazu sehr interessieren. Was wäre Ihr Therapievorschlag? Macht das MRT Sinn, da somit ja wieder mit einer Narkose verbunden wäre. Wir würden uns sehr über Ihre Antwort freuen. Mit freundlichen Grüßen T. Wulff


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Bei der Größe von 2 x 1 cm dürfte der Befund für eine MRT-Untersuchung möglicherweise zu klein sein, sonographisch kann man die Ausdehnung auch feststellen. Auch für eine Cortisontherapie erscheint mir der Befund noch zu klein. An sich sollten sich Kinderchirurgen damit auskennen, eine Steroidtherapie würde ich ohne zweite Meinung nicht durchführen. Gruss S. Wirth


Mitglied inaktiv

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Herzlichen Dank für Ihrer schnelle Antwort! Eine Dppleruntersuchung wurde in der Hautklinik bemacht mit dem Ergebnis, das dort "pulsierende" also arterielle Gefäße vorliegen. Und soweit ich es verstanden habe, kann somit eine Verwachsung der venösen und arteriellen Gefäße bestehen. Daher sollte noch ein MRT gemacht werden. Ich möchte natürlich nicht irgendwelche "unnötigen" Untersuchungen, die mit einer Vollnarkose verbunden sind machen lassen. Auf der anderen Seite ist es mir wichtig das mein Sohn in die richtigen Hände gerät. Ihrer Meinung nach sind wir also beim Kinderchirurgen in besserer Behandlung als beim Dermatologen? Sind diese tieferliegenden Blutschwämmchen tatsächlich schwieriger zu therapieren? Mit freundlichen Grüßen T. Wulff


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Das kann man so ohne den Befund zu kennen nicht sagen. In der Regel bilden sich Hämangiome ja wieder zurück, man muss nur vermemiden, dass sie zu gross werden, daher eine frühe Therapie. Eine Steroidbehandlung sollte auf keinen Fall ohne Pädiater gemacht werden. Gruss S. Wirth


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