Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Blut im Stuhl

Frage: Blut im Stuhl

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Professor Wirth, ich hoffe, dass Sie mir mit Ihrem Wissen weiter helfen können, denn wir machen uns sehr, sehr große Sorgen. Ich habe einen 14 Wochen alten Säugling. Sie wird voll gestillt. Seit ca. 9 Tagen hat sie schleimigen Stuhl und auch etwas Blut im Stuhl (insgesamt sehr wenig, aber sichtbar). Es handelt sich dabei vorwiegend um "Blutfäden- oder -pünktchen" - ähnlich blutigem Nasensekret. Die Kleine hat kein Fieber, sie bricht nicht, der Stuhlgang ist ansonsten völlig normal (also kein Durchfall und keine Verstopfung) und der Allgemeinzustand ist so weit auch in Ordnung (bis auf einen Tag, da war sie sehr unruhig und wir hatten das Gefühl, dass sie Blähungen hat). Die Farbe des Stuhls ist vormittags meist typisch gelb (wie gewöhnlicher Muttermilchstuhl) und wird im Laufe des Tages immer grüner (abends meist spinatgrün). Die Kinderärztin hat eine Stuhlprobe genommen und gemeint, es wäre alles in Ordnung. In der Kinderchirurgie wurde Blut genommen. Auch das wäre wohl in Ordnung. Auch bei der Sonographie gab es keine Auffälligkeiten. Nun soll bei einem stationärem Aufenthalt eine Darmspiegelung (als vermutete Ursache käme ein Polyp in Frage) bzw. eine Szintigraphie (Meggle Scan???) gemacht werden. Erachten Sie dies ebenfalls als sinnvoll? Wir fragen uns, ob es nicht erst einmal ratsamer wäre, die Möglichkeit einer Unverträglichkeit bzw. Allergie auszuschließen und erst einmal künstliche Milch zu geben. Oder haben Sie, als Experte, einen ganz anderen Ratschlag? Ich wäre Ihnen für eine Antwort sehr, sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Doreen Werner


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Muttermilch-assoziierte Colitis. Da muss man gar nichts machen, schon gar keine Darmspiegelung. Die Blutbeimengungen werden verschwinden, wenn man zufüttert, das geht ab dem vollendeten 4. Lebensmonat. Im Forum gibt es zahlreiche Beiträge. Sie können es mit der Suchfunktion abrufen. Gruss S. Wirth


Mitglied inaktiv

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Hallo! Bei unserem Sohn war es auch so.Habe Ihn voll gestillt und es fing mit ca.4 Monaten bei ihm an.Erst grünlicher schleimiger Durchfall 6-8 mal am Tag und manchmal kleine Blutfäden.Wir haben auch krampfhaft nach einer Erklärung gesucht.... Habe mich dann mit einer Stillberaterin unterhalten sie sagte ich soll alle KUHMilchproduckte weglassen.Bin auf Soja Milch umgestiegen.Beim Käse auf Ziege und Schaf.Alle Zutatenlisten beachten. Eine seite hat mir auch noch geholfen www.xn--milchunverträglichkeit-baby-rhc.de Stehe gern bei weiteren fragen zur Verfügung.Habe unseren Kleinen bis er 18 Monate war gestillt.Gute Besserung


Mitglied inaktiv

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Lieber Prof. Wirth, ich muss noch einmal nachfragen, was Sie denn bei Ihrer Vermutung einer Muttermilch-assoziierten Colitis raten würden? Ich selbst habe nun seit einer Woche alle Kuhmilchprodukte weggelassen. Wir haben das Gefühl, dass sich die Stuhlfarbe zumindest gebessert hat (vormittags meist gelblich und in den Nachmittagsstunden dann meist grünlicher). Leider sind die Blutbeimengungen immer noch da. Wie lange bleibt denn das Blut noch im Stuhl, wenn man die Kuhmilchprodukte nicht mehr ißt? Wir sollten gestern noch einmal in der Kinderchirurgie vorstellig werden und der Arzt meinte, unser Säugling wäre "eine tickende Zeitbombe" und es solle so schnell wie möglich eine Darmspiegelung sowie die Szintigraphie gemacht werden, weil sonst schlimmeres drohen könnte. Wir sind nun sehr verunsichert, weil wir diese beiden Untersuchungen schon als eine ganz extreme Tortur für einen Säugling einschätzen und der Kleinen dies lieber ersparen würden. Gibt es nicht andere Untersuchungen? Oder sollte nicht zuvor ein Allergietest oder Unverträglichkeitstest gemacht werden? Ich würde mich nochmals über Ihre beratschlagende Antwort sehr freuen. Schöne Grüße Doreen Werner


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