Mitglied inaktiv
Hallo Herr Professor, wir haben ein Problem mit unserem acht Monate alten Sohn. Per Zufallsbefund wurde in seinem 4. Lebensmonat festgestellt, dass er recht stark erweiterte Hirnkammern hat. Unmittelbar nach der Geburt war das noch nicht der Fall, da auch dann bereits ein Ultraschall vom Kopf gemacht wurde (rein "vollständigkeitshalber", weil er wegen kleinerer Darmprobleme im Krankenhaus bleiben musste). Im Gegensatz zum Arzt im Krankenhaus meint unser Kinderarzt, der unseren Sohn seitdem betreut und regelmässig "schallt", dass kein Handlungsbedarf bestünde, weil er sich normal entwickle und er keinerlei Auffälligkeiten zeigt. Er geht davon aus, dass kein erhöhter Hirndruck vorliegt (normales Schädelwachstum, keine Stauungspapille, gesunder Appetit etc.) Spricht man mit Spezialisten, i.e.Neurologen, wird in jedem Fall zu einem MRT geraden, und am liebsten schon mal der Shunt angeregt. Wir sind nun sehr verunsichert. Einerseits hätten wir gern Klarheit, andererseits möchten wir dem Kleinen unnötige Belastungen durch Untersuchungen ersparen und schon gar nicht vorschnell und ohne Notwendigkeit Eingriffe vornehmen lassen. Ihre Meinung würde uns interessieren. Haben Sie vielen Dank. Beste Grüße, eine besorgte Mutter
Man müßte schon wissen, wie stark die Hirnkammern erweitert sind, denn es ist ja alles relativ. Das Schädelumfangswachstum ist wichtig, wenn es auf der Perzentile ist, besteht kein Handlungsbedarf, wenn es nach oben abweicht, ist der Druck erhöht. Ein MRT sollte man dann machen, wenn ein Ultraschall durch die Fontanelle nicht mehr möglich ist, so etwa mit einem Jahr. Je nach Entwicklung, die ja vor allem maßgeblich ist, wäre noch an ein EEG zu denken. Zusammenfassend muss man sicher mit wachem Auge beobachten, der Handlungsbedarf wird von der klinischen Entwicklung bestimmt. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
Nachtrag: Hallo Herr Professor, danke für Ihre Antwort. Allerdings ist es so, dass sich die Ventrikel in den letzten Monaten kontinuierlich vergrößert haben. Der letzte medizinische Bericht spricht von "mittelgradig verplumpten ... Ventrikeln", allerdings ohne sonstige Symptome. Könnte sich bereits bei einem 8 Monate alten Baby ein chronischer Hydrocephalus entwickeln? Wir sind stark verunsichert, auch weil wir verschiedene Meinungen von verschiedenen Ärzten bekommen. Würde ein MRT mehr Klarheit bringen? Danke nochmals und viele Grüße, P.