Mitglied inaktiv
Lieber Prof. Wirth, bei unserem Sohn (30+4, jetzt 7 Monate alt korrigiert, Down Syndrom und ASD II, VSD) wurde aufgrund eines posthämorrhagischen Hydrocephalus eine Aquäduktstenose (3. Ventrikel stark erweitert) und eine Kleinhirnhypoplasie diagnostiziert. Gibt es bei einer Aquäduktstenose ein standardisiertes Vorgehen und wie sähe das aus? Gibt es noch eine andere Möglichkeit als einen Shunt? Gibt es minimalinvasive Operationsmethoden, z.B. mittels Laser, und wenn ja, können Sie mir Kliniken in Deutschland nennen, die Erfahrung mit solchen minimalinvasiven Methoden haben? Ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort, junonie
Nein, ich kenne keine anderen Behandlungsoptionen als den Shunt, der ein minimaler Eingriff ist. Für eine Fensterung o.ä., die auch vom Ergebnis unsicher ist, ist er sicher zu klein. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
Lieber Prof. Wirth, sie schreiben, dass ein Shunt ein minimaler Eingriff ist. Ich muss sagen, das höre ich zum ersten Mal. Bis jetzt stellte sich uns dieser Eingriff aufgrund der hohen Infektionsgefahr als recht kompliziert dar, zumal der Shunt ja so ziemlich durch den ganzen Körper geht, also vom Kopf bis in den Bauchraum. So wie ich das verstanden habe, ist es auch kein Routineeingriff, da er nicht sehr häufig vorkommt (Bei 12 Eingriffen pro Jahr darf ich davon ausgehen, dass der Chirurg sehr erfahren ist; das finde ich sehr wenig). Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, dies ist keine Kritik, sondern eher der hilflose Versuch von panischen Eltern, aus einer Masse von Informationen (die wir als Laien nur schlecht einordnen können) die beste Methode und Klinik für ihr Kind zu finden. Falls Sie kurz Zeit haben, würde ich mich freuen, wenn Sie schreiben können, inwiefern das ein minimaler Eingriff ist. Herzlichen Dank im Voraus, junonie
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich würde Deine Frage nochmal in einem neuen Beitrag stellen, da auf bereitsgeantwortete nicht mehr geschaut wird also auch nicht mehr geantwortet wird! Lg Doris
Shuntoperationen werden schon seit Jahrzehnten durchgeführt und sind standardisiert. Die Ventile wurden weiterentwickelt und können heute von Aussen kontrolliert werden. Es gibt prinzipiell die Möglichkeit, den ableitenden Schenkel in ein großes Gefäß oder in den Bauchraum einzupflanzen. Letzteres wird bevorzugt, da das Kind ja wächst und der Schlauch dann lang genug sein muss. Infektionen könen zwar vorkommen, sind aber selten geworden, bzw. als mögliche Komplikation zu sehen, mit der man aber keineswegs routinemäßig rechnen muss. Die meisten Ventile funktionieren viele Jahre. Man sollte den Eingriff bei einem erfahrenen Neurochirurgen, der sich speziell mit Kindern beschäftigt machen lassen. Wenn das dann so ist, ist der Eingriff wirklich klein im Vergleich zu anderen Operationen. Alles andere, was Sie als minimal invasiv sich vorstellen, ist entweder technisch noch gar nicht möglich oder viel unsicherer: sie müssen bedenken, es muss ja ein Ablauf des Hirnwassers auf Dauer ermöglicht werden. Gruss S. Wirth
Mitglied inaktiv
IHre Antwort hilft mir sehr weiter und beruhigt mich auch ein wenig. Vielen Dank noch mal, junonie