Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Analfissur OP oder abwarten?

Frage: Analfissur OP oder abwarten?

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Sehr geehrter Dr. Wirth, ich habe eine 4-jährige Tochter die seit mittlerweile 3 Monaten unter einer Analfissur leidet. Sie geht trotzdem regelmäßig einmal am Tag zur gewohnten Uhrzeit zum Klo. Zwischenzeitlicher Pilzbefall wurde mit 14-tägiger Miconazolgabe (Infecotsoor-Mundgel und infectosoor-zinksalbe) behandelt. Auch unter Schmerzen ließ sie sich einige Zeit nicht davon abhalten zum Klo zu gehen - natürlich mit mütterlicher Motivation - um das Ganze nicht weiter zu verstärken. Um den Stuhlgang nun flüssig zu halten bekommt sie zweimal täglich ca. 7-8 ml Lactulose. Mit der Lactulosetherapie und sehr "flutschigem" Stuhlgang hat sie keine Beschwerden. Unsere Kinderärztin meinte anfangs, dass nach ca. 7 Tagen mit "flutschigem" Stuhlgang die Fissur abgeheilt sein müsste - nun sind es schon 3 Monate. Sämtliche Versuche, die Lactulose zu reduzieren führen jedoch dazu, dass wieder Schmerzen auftreten und der Stuhlgang lieber unterdrückt wird. Ich habe meiner Tochter schon dreimal ein Babylax gegeben - dass ihr auch hilft und dass sie ohne Gejammer zulässt. Mittlerweile machen wir auch Sitzbäder mit Tannolact - die zumindest für Entspannung sorgen und darauf meist der Stuhlgang erfolgt. Die Kinderärztin plädiert weiterhin für Lactulose und abwarten. Meine Frage ist nun - wie lange ist Abwarten o.K., wann ist eine Vorstellung beim Kindergastroenterologen sinnvoll und wann ggf. eine OP?


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Eine Op ist sicher die letzte Therapieoption. Man sollte einen Analabstrich machen, um eine Streptokokken-A-Proktitis auszuschliessen. Diese müßte antibiotisch behandelt werden. Dann wäre ein Versuch mit einer Nitroglycerinsalbe sinnvoll. Auf jeden Fall ist es richtig, den Stuhl weich zu halten. Wenn es in den nächsten 4 Wochen nicht besser wird, sollten Sie sich bei einem Kindergastroenterologen einen Termin geben lassen. Gruss S. Wirth


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