Frage im Expertenforum Kinderklinik an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

"Akutes Abdomen"

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Pädiatrische Gastroenterologie

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Frage: "Akutes Abdomen"

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Guten Tag Hr. Prof. Dr. Wirth, ich habe eine Frage betr. meines Sohnes (5,1 J.). Er klagte die Woche immer mal wieder unregelmässig über Bauchschmerzen und hat sich dann hingelegt. Auch Samstag Mittag legte er sich hin, weil der Bauch wieder weh tat. Am Abend dann klagte er wieder über Bauchweh und begann auf einmal zu schreien und zu weinen. Er krümmte sich dabei bzw. versuchte immer wieder eine andere Stellung einzunehmen. Er war sehr blass dabei. Kein Durchfall, kein Erbrechen. Daraufhin brachte ich ihn zur kinderärztlichen Notfallambulanz im KH. Als wir dort ankamen, saß das Kind im Wartebereich die ganze Zeit angelehnt an mich und wirkte "völlig fertig". Als wir dann drankamen tastete der Arzt zuerst den Bauch ab und bemerkte u.a. eine Abwehrspannung auf der rechten Seite. Mein Sohn hatte auch "viel Luft im Bauch". Dann ließ der Arzt abführen (ihm ging es schon wieder besser) und das Kind setzte wenig Stuhlgang ab. Die Schwester meinte, er sei sicher "verstopft" gewesen, der Stuhl hart (?). Aber dieses Problem hatten wir NOCH NIE! Eher umgekehrt aufgrund seiner Fructose - und Sorbitunverträglichkeit. Daraufhin wurde er nochmals abgetastet und wieder war die Abwehrspannung zu fühlen. Deshalb wurden wir in die Chirurgie- Ambulanz geschickt und dort wirkte mein Sohn schon wieder lebhaft und hatte eine normale Gesichtsfarbe, ließ sich aber die ganze Zeit von mir tragen. Die Chirurgin konnte keine Abwehrspannung ertasten und meinte o.B. . Sonografie war lt. ihrer Aussage nicht mehr möglich, da durch das Abführen der Befund verfälscht würde. Die Chirurgin konnte keine keine Abwehrspannung tasten, schickte uns ins Labor, Blut vom Finger und Urin untersuchen. Alles o.B. . Leuco 10,89 Hb 12,6 Thromb. 390 Hk 35,7 Urin o.B. Ery 4,47 Glc 97 mg/dl Sie meinte dann, das die von mir geschilderte Symptomatik evtl. auf eine Invagination hinweisen könnte (mit 5?). Zum jetztigen Zeitpunkt sei jedoch kein Hinweis mehr darauf. Daraufhin bekamen wir gesagt, dass "Bauchwehkinder" immer über Nacht bleiben sollten. Sie sagte jedoch, da alles o.B. könne ich entscheiden, was ich wolle. Ich entschied, ihn wieder mitzunehmen. Bekam noch ein Klistier mit und die Anweisung Schonkost zu geben und bei erneuter Symptomatik wieder zu kommen. Außerdem meinte die Ärztin, ich solle es vom Kia abklären lassen. Am Sonntag war den ganzen Tag nichts, doch auf einmal bekam der Junge wieder heftige Bauchkrämpfe (?) und schrie und weinte wieder. Die Bauchschmerzen hielten ca. 10 - 15 min an, danach war alles wieder in Ordnung und er wollte sogar essen! Er hatte zuvor ganz normal Stuhlgang gehabt. Solch eine Reaktion auf Bauchschmerzen kenne ich von meinem Sohn nicht und er hatte ja immer wieder Bauchweh aufgrund seiner Fructoseunverträglichkeit. Die Chirurgin sagte u.a. auch ich solle die Sache von unserem Kinderarzt abklären lassen. Was meine Sie dazu? Sollten Ihrer Meinung nach noch Untersuchungen gemacht werden? Welche Ursachen könnten zugrunde liegen? Die Fructoseunverträglichkeit wurde vor ca. 1 1/4 Jahr festgestellt. Könnte sich evtl. auch eine Lactoseintoleranz entwickelt haben (Lactose damals o.B.)? Untersuchung damals auf Zöliakie o.B.. Bitte entschuldigen Sie den langen Text. Ich hoffe, Sie können mir einige meiner Fragen beantworten. Jetzt schon vielen Dank für Ihre Mühe. Mit freundlichem Gruss, T.W.


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Eine Verstopfung ist durchaus auszuschliessen, daher sollte sichergestellt werden, dass er tgl. Stuhl hat. Theoretisch kann er auch eine Laktoseunverträglichkeit haben, aber dann sollten die Beschwerden im Zusammenahng mit Milchzufuhr stehen. Ansonsten kann es vieles sein, wenn es nicht besser wird, muss man schon eine Untersuchung durchführen. Gruss S. Wirth


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