senta99
Lieber Herr Dr. Busse, Ich habe eine Frage, die mir sehr am Herzen liegt. Unser Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate . Von Geburt an spreche ich in meiner Muttersprache mit ihm. Mein Mann ist Deutscher und kann nur vereinzelte Worte meiner Sprache. Mein Mann möchte nun, dass ich in seinem Beisein und im Beisein seiner Eltern mit unserem Kind deutsch rede, weil er es für unhöflich empfindet und er verstehen möchte möchte was gesprochen wird. . Aufgrund unserer Zwillinge (10 Monate) bin ich noch in Elternzeit undverbringe den Tag mit den Kinderm. Mein Mann verbringt etwa 2 Stunden unter der Woche Zeit mit den Ihnen und natürlich das Wochenende . Unser Sohn besucht seine deutschen Großeltern alleine 2x die Woche für etwa je 4 Stunden. Meine Eltern besuchen wir etwa alle 2 Wochen, dort ist er nicht allein sondern mein Mann und ich sind immer dabei. Auf Wunsch meines Mannes spreche ich auch mit meinen Eltern deutsch, damit er was versteht. Seit zwei Monaten besucht er von 8 bis 12 Uhr den Kindergarten. Er geht einmal in der Woche szum turnen und besucht wöchentlich eine Kindergruppe in seiner Altersgruppe. Sein Wortschatz ist gering, er versteht alles, aber spricht nicht viel und nur 2 Wort Sätze. Lt. Kinderarzt ein klassischer Late Bloomer. Das was er spricht ist zum größten Teil deutsch. Ich solle mir jedoch keine Sorgen machen. Dafür sei er Mothorisch und in anderen Dingen viel weiter als die meisten anderenKinder seines Alters. Nun habe ich die Befürchtung, dass er die Muttersprache nicht so beherrschen wird , wie ich es mir wünsche, wenn ich jetzt noch zusätzlich Deutsch mit ihm sprechen soll, wenn der Papa da ist und wenn ich mit unserem Sohn und meinen Schwiegereltern zusammen bin. Für Ihr Einschätzung und Meinung bin ich sehr, sehr dankbar.
Liebe S., bei zweisprachigem Aufwachsen ist es ideal, wenn ein Kind die jeweilige Sprache auch mit einer Bezugsperson, in der Regel Vater oder Mutter verbindet. Es ist also schön, wenn Sie mit ihrem Kind Ihre Muttersprache sprechen und das auch mit Liedern, Reimen, Vorlesen,.... ergänzen. Und es ist ideal, wenn Ihr Kind Ihre Sprache dann auch bei Begegnungen mit Anderen, Besuchen in Ihrem Heimatland z.B. anwenden kann. In Gegenwart anderer Familienmitglieder, die nur die andere Sprache sprechen, ist es aber eher ein Gebot der Höflichkeit, sich auf eine Sprache zu "verständigen", die alle verstehen. Das schadet Ihrem Kind nicht. Alles Gute!
Ivdazo
Hallo! Zuerst mal ein Tipp: Stelle die Frage im Forum "Mehrsprachige Kinder", da kennen sich viele mit Mehrsprachigkeit aus. Zu deiner Frage: Das ist schon ein zweischneidiges Schwert. Es ist natürlich so, je mehr ein Kind Sprache A (deine Muttersprache in dem Fall) hört/spricht, desto besser beherrscht es diese Sprache. Und wir wollen doch alle, uns mit unseren Kindern in unserer Muttersprache unterhalten zu können. Bei zweisprachigen Kindern ist es eben schwieriger, insbesondere wenn die Umgebungssprache eine andere ist. Du könntest jetzt die Sprachkenntnisse fördern, indem du ganz viel mit den Kindern redest, vorliest, singst, auch Hörspiele eignen sich gut. Gibt es denn andere Menschen in eurem Umfeld, die die gleiche Muttersprache haben wie du? Die andere Seite ist, ich finde, dein Mann hat recht. Es ist unhöflich, in Gegenwart anderer Menschen eine Sprache zu sprechen, die sie nicht verstehen. Das geht, wenn es Fremde sind, aber nicht innerhalb einer Familie. Meine Meinung. Wenn du es anders siehst, dann hast du auch das Recht, aber frage dich mal, wie es sich anfühlen würde, wenn dein Mann plötzlich mit den Kindern Mongolisch sprechen würde, da würdest du dich bestimmt auch ausgeschlossen fühlen, oder? Was ist denn jetzt die Familiensprache? Ist es Deutsch? Wie läuft das im Alltag ab? Schaltest du bei jedem Satz, den du an die Kinder richtest, in deine Muttersprache? Und dein Mann redet gleichzeitig auf Deutsch mit ihnen? Vielleicht ist es verwirrend für die Kinder, kann das sein? Meine Kinder wachsen auch zweisprachig auf, aber ich trenne konsequent die Anwendung der Sprachen. Solange wir alleine sind, reden wir in meiner Muttersprache, wenn der Papa dazukommt, wird sofort ins Deutsche gewechselt. Funktioniert gut, die Große (jetzt 3) kann beide Sprachen gut verstehen, lernt nach und nach auch die Feinheiten (Deklinationen, Konjugationen, Angleichung von Adjektiven an die Substantve, Präpositionen), Wortschatz wächst kontinuierlich in beiden Sprachen, sie nimmt auch bewusst wahr, welche Sprache sie in dem Moment spricht, und kann auch ohne Probleme wechseln. Sie reagiert auch auf solche Anweisungen wie: "Sag bitte dem Papa, dass das Essen fertig ist." (in meiner Muttersprache, sie sagt es dann dem Papa auf Deutsch.) Ich muss sagen, seit sie in den deutschen Kindergarten geht, kommt Deutsch immer mehr zum Vorschein, aber mit viel Input von meiner Muttersprache ist es unter Kontrolle (im Moment).
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