Hallo Dr. Busse,
meine 1 jährige Tochter hat jetzt zum 3. Mal in 6 Monaten eine Blasenentzündung mit E.Coli.
Ich verzweifel langsam weil ich nicht weiß woher sie die immer bekommt. Sie wird nach dem Stuhlgang direkt unter laufendem Wasser gewaschen. Bei Urin nur abgewischt. Werde zukünftig auch dafür nur noch Wasser verwenden.
Nun ist mir bei der Urinprobenentnahme aufgefallen, dass sie immer nur so 10ml in den Beutel macht. Sehr sehr selten ist es mal mehr. Kann es sein dass meine Tochter ihre Blase nicht vollständig entleert und deswegen immer wieder Blasenentzündungen hat?
Gibt es eine Möglichkeit das festzustellen? Und wie bringe ich sie dazu vollständig zu entleeren?
von
Jadero
am 07.12.2023, 06:22
Antwort auf:
wiederholte Blasenentzündung unvollständige Blasenentleerung
Hallo Jadero,
das sollte auf jeden Fall abgeklärt werden. Sollte bislang kein Ultraschall der Nieren, ableitenden Harnwege und Harnblase gemacht worden sein, sollte man das unbedingt nachholen. Es gibt Kindern mit Fehlbildungen im Harntrakt, die dann eine erhöhte Infektanfälligkeit haben und man dann eine dauerhafte antibiotische Prophylaxe diskutieren sollte.
Viele Grüße!
von
Miriam Althoff
am 07.12.2023
Antwort auf:
wiederholte Blasenentzündung unvollständige Blasenentleerung
Es wurde bereits nach der zweiten Entzündung eine Ultraschall gemacht, dieser war ohne Befund.
Könnte es sein dass sie ihre Blase nicht vollständig entleert? Wie stellt man das fest?
ist eine dauerhafte prophylaktische Antibiotikeinnahme nicht schädlich für den Darm und Resistenz gegen das Antibiotikum?
von
Jadero
am 07.12.2023, 19:11
Antwort auf:
wiederholte Blasenentzündung unvollständige Blasenentleerung
Hallo Jadero,
das mit dem Ultraschall ist ja schon mal gut. Die Frage ist dennoch, ob man bei der Häufung der Infektionen nicht nochmal über weitere Diagnostik nachdenken sollte, wie z.B. eine MCU, um zu prüfen, ob ein Reflux besteht. Diese würde dann ein Radiologe durchführen. Blasenentleerungsstörungen kann man auch sonographisch abklären, bei kleinen Kindern ist das nicht immer ganz einfach, da man sie ja nicht bitten kann, auf Kommando zu urinieren. Das macht in der Regel ein Radiologe oder Urologe. Besprechen Sie das Ganze doch einfach nochmal mit Ihrem Kinderarzt. Antibiotische Prophylaxen werden in deutlich geringen Dosen gegeben, als zu Therapiezwecken bei tatsächlichen Infektionen. Daher ist auch die Nebenwirkungsrate geringer. Aber natürlich muss man das immer gut abwägen und man wird tendenziell immer zurückhaltender mit der Prophylaxe. Das muss man letztlich von der individuellen Situation abhängig machen. Davon sind Sie aber aktuell noch weit entfernt, davor müsste erstmal noch Diagnostik gemacht werden etc. und dann wäre ja die Frage, ob es in Ihrem Fall überhaupt notwendig wäre.
Viele Grüße!
von
Miriam Althoff
am 08.12.2023