Ina1504
Lieber Herr Dr. Busse, meine 9 Jährige Tochter liest sehr gern - was ich auch gut finde. Wir achten darauf, dass wir täglich nach der Schule Zeit im Freien verbringen. Je nach Wetter ist das mindestens 1 Stunde - bei tollem Wetter auch den ganzen Nachmittag. Medienzeit für Tablet/Fernsehen ist auf eine halbe Stunde insgesamt täglich begrenzt. Ein Smartphone hat sie nicht. Computerspiele spielt sie gar nicht. Zudem macht sie 2x pro Woche nachmittags Sport. Allerdings mache ich mir immer Sorgen wenn sie ein spannendes Buch hat. Dann liest sie abends im Bett manchmal noch eine Stunde oder heute habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass sie fast 2 Stunden gelesen hat weil es gerade so spannend war. Wir haben zwar darüber gesprochen, dass sie nach 20 Minuten für ein paar Minuten in die Ferne schauen soll und sie versicherte mir auch dies zu tun, aber ich mache mir Gedanken, weil ich mal gelesen habe, dass zu viel lesen Kurzsichtigkeit verursachen kann. Ist es mal in Ordnung lange Lesezeiten zuzulassen oder sollten wir die tägliche Zeit begrenzen? Was können wir tun, um das Lesen möglichst gesund zu gestalten und ihre Augen zu schonen? Erholen sich die Augen nach dem Lesen im Schlaf wieder? Danke für Ihren Rat.
Liebe I., wenn Kinder 2 Stunden täglich sich draußen im Freien aufhalten, gehen die Fachleute davon aus, dass damit der negative Einfluss des langen Sehens im Nahbereich auf Buch, Tablet und Co. kompensiert werden kann. Und es ist sicher sinnvoll, beim Nahsehen häufige Pausen einzulegen, in denen man für ein paar Minuten entspannt in die Ferne schaut. Wenn Sie das beherzigen, müssen Sie Ihre Leseratte nicht bremsen. Wichtig ist aber immer eine gute Beleuchtung des Buchs. Alles Gute!
3wildehühner
Lesen schadet den Augen nicht! Das ist ein Ammenmärchen, welches zur Erziehung erfunden wurde! Ich habe schon immer sehr viel gelesen, auch im Halbdunklen, ohne in die „Ferne“ zu schauen und habe heute, mit 43, weiterhin 110% Sehkraft.
Mamamaike
Hallo, tatsächlich haben Studien bewiesen, dass häufiges, längeres Sehen im Nahbereich zu Kurzsichtigkeit führen kann. Wichtig ist bei Lesen eine gute Beleuchtung, regelmäßige Pausen, um "in die Ferne zu gucken" und möglichst viel Tageslicht im Auge. Die Zeit draußen ist also schonmal richtig gut. Ich bin zwar kein Augenarzt, aber mein Mann und ich sind selbst sehr stark kurzsichtig, und darum habe ich mich in der Schwangerschaft damit beschäftigt, wie wir unseren Sohn dahingehend unterstützen können. Viele Grüße
Andrea6
Es trifft tatsächlich zu, daß viel lesen, u. U. noch bei schlechter Beleuchtung, vermehrt zu Kurzsichtigkeit führen kann. Die Annahme, es handele sich um ein Ammenmärchen, das zur Erziehung renitenter Vielleser erfunden wurde, ist also falsch. Das eigene Beispiel im Sinne von "ich habe immer viel gelesen und meine Augen sind prima" trägt selbstverständlich nicht zur Aufklärung bei. Vorbeugen kann man wohl tatsächlich, indem die Lesebedingungen optimiert werden.
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