Wie unterstütze ich meine Kinder bei der Schnullerentwöhnung?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Wie unterstütze ich meine Kinder bei der Schnullerentwöhnung?

Lieber Herr Dr. Busse, ich habe mit viel Interesse Ihre Ausführungen hier in den Foren zum Thema Schnuller gelesen. Meine Zwillinge sind nun etwas über 5 und wollen sich eindeutig nicht von ihrem Schnuller trennen. Wir haben sehr schwere Jahre mit Trennung, verschiedenen Umzügen, Streit unter den Eltern etc hinter uns und es scheint auf der Hand zu liegen, warum sie ihn immer noch brauchen. Bisher wollte ich ihnen auch nicht mit Zwang diese Unterstützung entreißen, da unser Vertrauensverhältnis nicht unter so etwas leiden soll. Nichts desto trotz sehe aber natürlich klar die Notwendigkeit, dass die Schnuller bald weg müssen. Auch der Zahnarzt weist natürlich schon lange darauf hin. Können die beiden Schaden nehmen, wenn ich ihnen den Schnuller verbiete? Ist es aber nicht auch wichtig, dass sie lernen, sich selbst zu trösten? Ich könnte sie sicher dazu überreden, den Schnuller der Schnullerfee zu überlassen, aber wie gehe ich damit um, wenn sie ihn doch noch brauchen und wieder einfordern? Danke für Ihre Antwort und beste Grüße

von Kate26 am 20.09.2017, 09:36



Antwort auf: Wie unterstütze ich meine Kinder bei der Schnullerentwöhnung?

Liebe K., mit 5 Jahren benötigen Kinder wirklich keinen Schnuller mehr und Sie machen nichts falsch, wenn sie konsequent die "Schnullerfee" bemühen, und dann ist es auch gut. Wichtig bei solchen Dingen ist eine klare Entscheidung der Eltern, nur "mal so und mal so" und "Herumeiern" und endlose Diskussionen belasten die Kinder. Und wenn Sie meinen, dass Ihre Kinder ernsthafte psychische Probleme haben, dann bitte holen Sie sich dafür konkrete Hilfe. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 20.09.2017



Antwort auf: Wie unterstütze ich meine Kinder bei der Schnullerentwöhnung?

Unsere Tochter war auch erst 5, als sie ihren Nuckel ohne größere Probleme weggeben konnte. Es gibt auch Experten, die sagen, dass Kinder erst mit etwa 5 Jahren ihr natürliches Saugbedürfnis, das ihnen zur Selbstregulierung dient, verlieren. Wir haben uns da keinen Stress gemacht, uns war nur wichtig, dass sie den Nuckeln nur noch zum Schlafen bekommen hat. Da war sie auch kooperativ. Vorher haben wir mehrmals versucht, die Nuckel dem Weihnachtsmann mitzugeben - aber sie hätte allen Ernstes lieber auf sämtliche Geschenke verzichtet, als auf ihre Nuckel. Also haben wir gewartet, bis sie bereit dazu war. Mit 5 Jahren hat sie sich sehnlichst eine Gitarre gewünscht, ein ziemlich großes Geschenk. Zum Glück gab aus unserem Freundeskreis jemand günstig eine gute Kinder-Konzertgitarre ab. Wir haben unsere Tochter also laut nach der Nuckel-Fee rufen lassen (damit die Fee sie auch hört und weiß, dass sie nun bereit ist, die Nuckel abzugeben ;-) ), und wenige Abende später kam die Nuckel-Fee und tauschte Nuckel gegen Gitarre aus. Das Töchterlein war selig und durfte abends lange klimpern, im Bettchen gab es dann trotzdem Tränen. Zum Trost durfte sie bei uns im Bett schlafen - und am nächsten Morgen sagte sie munter "Ach, ich hab mich schon dran gewöhnt, dass die Nuckel nicht mehr da sind..." :-) In den ersten drei Wochen fragte sie noch hin und wieder, ob die Nuckel-Fee ihre Nuckel auch wieder zurückbringen würde, wenn sie sie darum bittet. Ich habe jedes Mal gesagt "Natürlich, wenn dir das so wichtig ist! Dann wird sie bestimmt aber auch die Gitarre wiederhaben wollen." Damit war unser Töchterlein beruhigt. Sie konnte selbst bestimmen, was ihr wichtiger ist (Nuckel wiederhaben oder Gitarre behalten), das gab ihr ein Gefühl von Sicherheit - und irgendwann war das Thema Nuckel komplett vergessen. Nur Mut, Ihr schafft das. Auch ohne viele Tränen. Ich glaube, es hilft Kindern immer schon sehr, wenn sie ein Stück weit das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie selbst bestimmen können, was sie im Moment brauchen.

von LaTraviata am 21.09.2017, 12:19



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