Butterblume80
Hallo Herr Dr. Busse, die Tochter meiner Bekannten (2,4Jahre) fragt seit einem halben Jahr nach einem Schnuller. Die kleine hat noch nie eine Nacht durchgeschlafen. 6Stunden in einer Nacht war das Maximum. Sie geht um 8 ins Bett und wacht spätestens um 1 auf, dann ist sie wach bis sie in die Krippe gebracht wird. Mittags schläft sie dort 1,5 - 2 Stunden. Sie lutscht immer wieder am Daumen und ist total erschöpft. Immer wieder legt sie sich einfach irgendwo hin (auch beim Spaziergang) und lutscht den Daumen dabei. Ständig fragt sie nach einem Schnuller, doch meine Freundin will sich das jetzt nicht anfangen, weil sie noch nie einen hatte. Der Kinderarzt hat ihr davon wohl abgeraten, aber er sagt auch, dass es normal sei dass jedes Kind seine eigene Schlafdauer hat. Aber 8 Stunden pro Tag sind doch wohl viel zu wenig oder? Und das seit ihrer Geburt... Meine Freundin arbeitet im 3Schichtsystem genau wie ihr Mann. Die beiden sind nervlich komplett am Ende und wissen nicht weiter. Ich habe ihr geraten der kleinen für nachts wenigstens einen Schnuller zu geben, wenn ihr Bedürfnis seit so langer Zeit so groß ist. Außerdem sieht sie in der Krippe ständig Kinder mit Schnullern. Sie schaut dass sie unbemerkt die Gruppe verlässt, rennt vor den Erzieherinnen weg, direkt zum nächstgelegen Schnuller. Ich bin mir nicht sicher, ich bin ja auch kein Arzt, aber irgendwas fehlt der kleinen Maus in der Entwicklung meiner Meinung nach.... Sie nimmt alles in den Mund was ihr im Weg liegt und manches verschluckt sie sogar. Die Maus macht nicht einmal vor Hundekot, Holz oder Erde halt. Sogar den Putz nagt sie von den Wänden... dabei will und verlangt sie nur nach einem Schnuller.... Ist es wirklich so schlimm einem Kind dann in dem Alter einen Schnuller zu geben? Ist es nicht möglich, dass sie dann sogar nachts mal schlafen kann? Will sie vllt einfach nur ihr Bedürfnis stillen weil ihr die orale Phase auch verwehrt wurde? Wie kann ich meiner Freundin, ihrer Tochter und natürlich auch ihrem Mann helfen? Sie traut sich niemandem alles zu erzählen weil sie denkt sie sei eine schlechte Mutter die in der Erziehung versagt hat... Ich glaube sie steht kurz vorm Nervenzusammenbruch.
Liebe B., solche Extremsituationen sollte man sicher sehr pragmatisch angehen, und das wichtigste ist, dass sich die Eltern Entlastung suchen, Hilfe und Rat z.B. von einer Familienberatungsstelle und die Unterstützung von Familie und Freunden, die mal das Kind "übernehmen", damit sie eine Pause haben. Auch gegen den Schnuller hätte ich jetzt nichts einzuwenden, wenn er die Lage entspannt. Alles Gute!
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