Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Wie hört mein Kind auf damit?

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Frage: Wie hört mein Kind auf damit?

Scarlett13012016

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Schönen guten Tag Herr Doktor, Ich habe ein großes Problem mit meiner Tochter 20 mon. Wenn Ich ihr was verbiete oder sie anziehen will ihr die Windeln wechsle oder einfach nicht das tue was ihr gerade einfällt weint sie und nach ne Weile wenn ich nicht drauf reagiere hält sie die Luft an und wird mir blau im Gesicht. Zuerst hatte ich schreckliche Angst und richtig Panik davor das ich alles tat was sie wollte. Jetzt wenn sie es macht schimpfe ich mit ihr aber ich kann das erst nachdem sie wieder Luft holt davor Versuch ich mich immer zu beruhigen was nicht immer klappt. Ich muss dazu sagen ich bin im 9. Monat schwanger und alleinerziehend ich schaffe es nicht immer mich durchzusetzen hab mom. Einfach nicht die Kraft dazu. Bitte helfen Sie mir weiter.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., als erstes sollten Sie sich überlegen, einen Erziehungskurs zu belegen z.B. beim Kinderschutzbund oder bei "Triple P", das macht sicherer auch im Umgang mit dieser "Entdeckerphase". Dass Kinder dann frustriert sind, wenn nicht alles so geht wie sie meinen, ist normal und manche toben dann so lange bis sie irgendwann die Luft anhalten und es manchmal bis zur Bewusstlosigkeit schaffen. Auch wenn das dramatisch aussieht, es kann nichts passieren und die Atmung setzt automatisch wieder ein. Also bitte ruhig bleiben, das Kind eher ignorieren und hinterher dann kurz trösten. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Wie wäre es damit auf sein Kind zu reagieren wenn es weint und schreit?! Wie krass ist das denn wenn ein so kleines Kind meint nur durch Luftanhalten beachtet zu werden. Mir wird ganz schlecht wenn ich daran denke.... Ich bin selber mit drei Kindern Alleinerziehende und weiß sehr gut in welcher Situation du steckst! Das was du erzählst ist ein ganz normales Kleinkindverhalten und das gehört weder großartig geschimpft noch ignoriert! Man kann auch mit einem Kleinkind reden, ablenken und ja auch einfach mal festhalten. Aber das was bei euch da passiert geht gar nicht!


IngeA

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Das nennt sich "Affektkrämpfe" (hat nichts mit Epilepsie zu tun). In dem Fall "respiratorische", also welche, die die Atmung betreffen. Es gibt auch andere Affektkrämpfe, z. B. diese Schrei- oder Lachanfafälle wo das Kind ewig nicht raus kommt oder auch Hyperventilation. Das machen viele Kinder. Die einen bekommen einen "Schreianfall", andere halten die Luft an. Diese Reaktion kann so ein kleines Kind nicht bewusst steuern. Von "Wie krass ist das denn wenn ein so kleines Kind meint nur durch Luftanhalten beachtet zu werden" kann also keine Rede sein. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass dieses Verhalten irgendwelche körperlichen oder psychischen Ursachen hätte. Trotzdem solltest der KiA dein Kind untersuchen, weil es rein theoretisch auch andere Ursachen haben kann, warum dein Kind bei starker Erregung die Luft anhält und blau anläuft (ist aber sehr selten, v.a. wenn bis jetzt bei den Vorsorgeuntersuchungen alles unauffällig war). Das hört auf, wenn das Kind sozial und emotional reifer wird und sich besser regulieren kann. Du kannst die Anfälle nicht verhindern, du kannst nur einfach weiterhin liebevoll und konsequent erziehen und dem Kind halt geben. Schimpfen danach bringt nichts, das Kind kann das ja nicht bewusst steuern. Wenn der "Anfall" vorbei ist geht es ganz normal weiter im Alltag. LG Inge


Mitglied inaktiv

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Sie schrieb das das Kind das mit ABSICHT macht wenn sie nicht auf das Weinen REAGIERT. Das hört sich für mich nicht nach Affektkrampf an! Wenn es doch so sein sollte und das Kind schreit sich trotz liebevoller Begleitung weg kann man da tatsächlich nicht viel gegen machen. Bei manchen hilft ins Gesicht pusten


Scarlett13012016

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Danke für ihre Antwort. Ja es geht ja nicht darum das meine Tochter dies macht um Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich schenke meiner kleinen meine ganze Aufmerksamkeit. Ich habe das auch schon unserem Kinderarzt gesagt und er meinte sie weiß das sie das bekommt was sie will wenn sie dies macht. Das Gefühl habe ich auch. Ich hoffe sie hört bald damit auf manchmal weiß ich einfach nicht mehr weiter.


IngeA

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Mit Absicht ist die falsche Bezeichnung: Das Kind steigert sich in seine Wut rein und bekommt einen Affektkrampf. Der Mutter macht das Angst und sie versucht alles, damit das Kind sich eben nicht in die Wut reinsteigert. Das Kind lernt dadurch NICHT sich selbst zu regulieren und bekommt damit den nächsten Affektkrampf. Das müsste eine sehr weit entwickelte Zweijährige sein, die mit Absicht die Luft anhält um die Mutter zu erpressen. Das ist in dem Alter nicht möglich, weil ein Kind in dem Alter die Folgen nicht absehen kann. Geplantes Handeln in dieser Art kann eine Zweijährige nicht. Natürlich ist nicht der komplette Ablauf absolut ungesteuert, nur das Ergebnis: Luft anhalten und umkippen. Für die Mutter ist wichtig zu wissen: ein Affektkrampf hinterlässt keine Folgeschäden, wenns passiert, dann passiert es halt. Und natürlich kann man das mit konsequenter Erziehung mit der Zeit in den Griff bekommen weil das Kind lernt sich anders auszudrücken und eben auch lernt zu akzeptieren, dass nicht alles nach seiner Nase geht. Das ist ein sozial/emotionaler Entwicklungsprozess. Es gibt aber insgesamt Menschen die in belastenden Situation sehr körperlich reagieren. Es gibt gar nicht so wenige Erwachsene die bei starkem Stress, Angst etc. Hyperventilieren. Nur können Erwachsene diesen "Teufelskreis" rechtzeitig erkennen lernen und bewusst dagegen Arbeiten. Das kann ein Kind in diesem Alter nicht. Aber du würdest wahrscheinlich einem Erwachsenen der in einer sehr belastenden Situation hyperventiliert auch nicht unterstellen, er würde das mit Absicht machen. LG Inge


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